Der heute überraschend verkündete Rücktritt von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger eröffnet eine Chance auf eine echte Reform der Landwirtschaft. Die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft hinsichtlich Klimawandel und Artensterben, aber auch die globalen Dynamiken im Rohstoff- und Nahrungsmittelbereich und nicht zuletzt die frustrierende Einkommensentwicklung bei Landwirten zeigen, dass die Transformation der Landwirtschaft zu den wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen zählt.
Die Nachfolgerin von Elisabeth Köstinger wird sich der Notwendigkeit einer echten Agrarwende gegenübersehen und diese kann nur im Zusammenspiel von Konsument*innen und Produzent*innen gelingen. In diesem Sinne bietet die Bürgerinitiative oekoreich, Nachfolgerin des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens und damit Stimme von über 416.000 Menschen, der neuen Landwirtschaftsministerin vorbehaltlos die Zusammenarbeit an. Ein echter Neustart in den Beziehungen zu den Konsument*innen ist möglich.
„Wir brauchen eine grundlegende und umfassende Demokratisierung unseres Ernährungssystems. Mit dem Abgang von Elisabeth Köstinger ist jetzt der Weg frei für echten Fortschritt in diesem Bereich. Es hat nie am Willen der Bäuer*innen gemangelt, es war bislang schlicht politisch nicht gewünscht. Ich bin hoffnungsfroh, dass jetzt tatsächlich ein neuer Stil ermöglicht wird und die dringend nötige Agrarwende in Angriff genommen wird. Überwinden wir im Sinne von Mensch, Tier und Umwelt die bestehenden Gräben, bauen wir Brücken und schließen wir neue Allianzen“ so Sebastian Bohrn Mena, Sprecher der Bürgerinitiative oekoreich und Vorstand der Gemeinwohlstiftung COMÚN.
Eine Gelegenheit zum Austausch, wie die Erzeugung und Verteilung von Lebensmitteln ökologisch und sozial gerechter gestaltet werden kann, gibt es diese Woche im Rahmen der „Österreichischen Konsumdialoge“ in Hallein bei Salzburg. Von 11. bis 13. Mai 2022 kommen hunderte Expert*innen, Bäuer*innen, Unternehmer*innen und Politiker*innen und vor allem viele Konsument*innen zusammen, um über die Zukunft unserer Ernährung zu sprechen. Alle Infos unter www.konsumdialoge.at.
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