Eine ungewöhnliche Fluchtgeschichte hat sich vor kurzem im Rhein-Neckar-Kreis in Deutschland ereignet: Eine Kuh namens „Mücke“ entkam auf dem Weg zum Schlachthof, streifte längere Zeit durch den Wald – und fand schließlich Zuflucht bei einer Schafherde.
Mitte August wurde „Mücke“, deren Besitzer eine Schlachtung vorgesehen hatte, auf dem Weg dorthin offenbar bewusst – oder durch eine Schwäche – zur Flucht gedrängt. Sie verschwand im Wald bei Neckargemünd‑Mückenloch und blieb dort mehrere Wochen unerkannt.
Eines Morgens entdeckte der Schäfer Alfons Gimber bei seiner Schafherde eine „fremde“ Gestalt: eine Kuh. „Da stand ein Rind und wollte zu den Schafen“, berichtet Gimber laut „Rhein-Neckar-Zetiung“, der so etwas in 65 Berufsjahren noch nicht erlebt hatte. Er versuchte zunächst, das Tier einzuzäunen – vergeblich.
Ein Lebensabend beim Tierschutzverein
Mücke durchbrach den Zaun und legte sich mitten in die rund 200 Schafe – und wurde von ihnen ohne Probleme akzeptiert. „Es hat die Schafe beschnuppert und fühlt sich wohl – es passt sich sogar der Herde an. Und auch die Schafe stört es nicht“, so Gimber.
Die idyllische Koexistenz endete jedoch, als die Herde umzog. Mücke wurde auf der Weide betäubt und ihrem Besitzer übergeben, der das Tier nicht behalten wollte. Der Tierschutzverein Rüsselheim übernahm Mücke schließlich.
Zwar musste die Vorsitzende zunächst wegen der finanziellen Lage zögern, doch sie entschied: „Die eine Kuh macht es jetzt auch nicht fett – die nehmen wir.“ Heute lebt Mücke auf einem Gnadenhof in Alsfeld (Hessen) – fern vom Schlachthof, aber in bester Gesellschaft.
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