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Neue Karte zeigt: Wo Tiere von Wölfen wirklich bedroht werden – und wo nicht

Die von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) präsentierte Studie belegt erstmals wissenschaftlich, wo in Österreich durch den Wolf konkrete Gefahren für Weidetiere bestehen

11/14/2025
  • Artenvielfalt
  • Österreich
  • Tiere
Neue Karte zeigt: Wo Tiere von Wölfen wirklich bedroht werden – und wo nicht

Die von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) präsentierte Studie belegt erstmals wissenschaftlich, wo in Österreich durch den Wolf konkrete Gefahren für Weidetiere bestehen – und damit, wo Herdenschutz verpflichtend ist. Die wissenschaftlichen Ergebnisse stützen das von Tierschutz Austria beauftragte Rechtsgutachten von Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Wessely, das die Schutzpflicht von Tierhalter:innen und Behörden bei konkreten Gefahren eindeutig bestätigt. Tierschutz Austria fordert daher Bund und Länder auf, die neuen Erkenntnisse rasch in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen kann vom Staat zu 100 % übernommen werden.

Warum die Studie so wichtig ist: „Die BOKU-Studie liefert erstmals eine wissenschaftliche Grundlage dafür, wo Konflikt-Hotspots zwischen Weidetieren und Wölfen liegen und damit Herdenschutzmaßnahmen am effektivsten umzusetzen sind“, so Leona Fux, Biologin und Artenschutzexpertin von Tierschutz Austria. Das von Tierschutz Austria beauftragtes Rechtsgutachten von Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Wessely bestätigt: Tierhalter:innen sind laut Tierschutzgesetz verpflichtet, ihre Tiere bei konkreten Gefahren – etwa durch Wölfe – zu schützen.

Wolfsfreie Zonen sind wirkungslos

Unterbleibt der Schutz, müssen Behörden einschreiten, andernfalls drohen sogar Amtsmissbrauchsverfahren. „Das Gesetz gilt selbstverständlich auch auf der Alm und verpflichtet alle Tierhalter:innen und Behörden, Tierleid zu verhindern. Die nun vorliegende BOKU-Studie zeigt erstmals wissenschaftlich, wo solche konkreten Gefahren bestehen – und damit, wo Herdenschutz rechtlich verpflichtend ist“, erklärt Michaela Lehner, Leiterin der Stabstelle Recht von Tierschutz Austria.

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Grafik aus der BOKU-Studie
Manche politische Stimmen fordern rechtswidrige „wolfsfreie Zonen“, Gebiete, in denen Wölfe durch Abschüsse ferngehalten werden sollen. „Doch wolfsfreie Zonen sind wirkungslos: Wölfe besiedeln geeignete Lebensräume immer wieder neu, unabhängig von Abschusszahlen. Studien aus ganz Europa zeigen klar: Konflikte lassen sich nicht durch Abschüsse, sondern nur durch präventiven Herdenschutz verringern“, so Fux. 

Wolfsfreie Zonen verstoßen eindeutig gegen geltendes Recht, insbesondere die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (92/43/EWG), die einen günstigen Erhaltungszustand für den Wolf vorschreibt, den wir nicht haben“, ergänzt Lehner. „Auch die Autor:innen der BOKU-Studie betonen, dass in Regionen mit hohem Lebensraumpotenzial und gleichzeitig hohem Konfliktpotenzial präventive Maßnahmen wie Herdenschutz, Entschädigungszahlungen und Öffentlichkeitsarbeit prioritär umgesetzt werden sollten, um Konflikte zu verringern und die Akzeptanz für den Wolf zu erhöhen“, so Fux abschließend.
 
Tierschutz Austria fordert mit der Petition #TeamWolf ein faktenbasiertes Wolfsmanagement mit flächendeckendem Herdenschutz: www.tierschutz-austria.at/teamwolf. Rechtsgutachten Wessely:  https://www.tierschutz-austria.at/gutachten-wolf-TschG-PDF. BOKU-Studie: https://www.tierschutz-austria.at/boku-wolf-studie


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