Angesichts des herannahenden Herbst und Winters und immer noch nicht annähernd gefüllter Gasspeicher laufen auf EU-Ebene die Vorbereitungen auf Hochtouren, um eine europaweiten Katastrophe abzuwenden. Im Rahmen eines „Gasnotfallplans“ sollen konkrete Maßnahmen vorgeschrieben werden, die dann von den Mitgliedsländern umzusetzen sind. Die ersten geplanten Aktivitäten der EU-Kommission sind jetzt durchgesickert.
Demnach soll es zu einer umfangreichen Informationskampagne kommen, wie man am besten im Haushalt und Betrieb konkret Gas sparen kann. Neben der Bewusstseinsbildung sollen die Staaten aber auch die Gasversorgung priorisieren, sprich nötige Infrastruktur bevorzugen – etwa Krankenhäuser. Im Entwurf ist auch eine generelle Absenkung auf 19 Grad in öffentlichen Gebäuden vorgesehen, darunter auch in Schulen.
Neben dem angeordneten Eingriff soll es aber auch Anreize geben, etwa Ausgleichszahlungen für Unternehmen, die freiwillig weniger Gas verbrauchen. Die Pläne der Kommission sollen am 20. Juli 2022 vorgestellt werden, es wird erwartet, dass bis dahin noch einige Abstimmungen mit den Mitgliedsländern vorgenommen werden. In Österreich etwa haben erste Interessenvertretungen bereits Widerstand angekündigt.
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