In den letzten Jahren hat sich Spanien mehr und mehr zu einem Land in der Europäischen Union entwickelt, in dem sich die Massentierhaltung immer ungebremster entfalten kann. Das haben auch große Fleischkonzerne wie Tönnies und multinationale Milchproduzenten dazu genutzt, um gigantische Tierfabriken in Auftrag zu geben. Die Lohnkosten sind niedriger als in Frankreich oder Deutschland, die Umweltauflagen waren niedriger. So könnte noch schneller noch mehr Fleisch bzw. Milch erzeugt und in alle Welt exportiert werden.
Experten warnen schon länger vor den katastrophalen Folgen nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Umwelt. Etwa vor der enormen Gülle-Belastung, wie sie in den Niederlanden oder Deutschland bereits zu sehen ist. Journalistin Linda Osusky recherchierte bereits mehrfach exklusiv für oekoreich über monströse Anlagen im Schweine- oder Milchbereich, die teils schon umgesetzt oder bereits in Planung waren. Nun hat die spanische Regierung dem weiteren Ausbau der Tierfabriken einen Riegel vorgeschoben.
Mit einem eigenen Gesetz wurden nun Höchstgrenzen für die Haltung von Tieren eingezogen, damit können Giga-Projekte nicht mehr umgesetzt werden. Spanien hat auf diese Weise einen ersten wichtigen Schritt zur Abkehr von dem falschen Weg der Intensivierung der Landwirtschaft der letzten Jahre gesetzt. Spanische Aktivisten weisen darauf hin, dass damit noch nicht das Ziel einer kleinteiligen, auf Tierwohl und Umweltschutz ausgerichteten Landwirtschaft erreicht – aber ein wichtiger Erfolg wurde erzielt.
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