Da staunten manche nicht schlecht: Der Bauernbund demonstrierte kürzlich die alltägliche Verwirrung im Supermarkt anhand eines ganz besonders dubiosen Beispiels. Auf einem Foto, aufgenommen am 1. Februar in Wien in einer Filiale des Handelskonzerns SPAR, war das perfekte Chaos ersichtlich. Am Regalschild war von „SPAR Rispentomaten“ die Rede, mit dem Herkunftsland Italien zum Preis von 2,99 Euro pro Kilogramm.
Umrahmt wird das Regalschild aber von dem Hinweis „Qualität aus Österreich“, das eigentlich nur bei Produkten zum Einsatz kommt, die nachweislich in Österreich hergestellt wurden. Und abgerundet wurde die Irritation dadurch, dass direkt auf den Tomaten der Handelsklasse I ein Schild angebracht war, wonach das Ursprungsland Spanien wäre.
Der Bauernbund fragte daraufhin in sozialen Netzwerken: „Wie naheliegend sind diese Tomaten nun? 2.600 Kilometer aus Spanien? 800 Kilometer aus Italien? Oder doch aus Österreich?“ In den Kommentaren darunter beklagen Menschen, dass diese offenkundigen Ausschilderungsfehler leider immer wieder bei SPAR-Märkten vorkommen würden.
Ein offensichtlicher Fehler, der ein grundlegendes Problem aufzeigt
Auch wenn bei diesem Fall relativ klar ist, dass es sich nur um einen Fehler gehandelt haben kann, so illustriert das Beispiel doch gut, mit welcher Intransparenz die Konsument*innen in Supermärkten oft konfrontiert sind. Bei Frischware, etwa Fleisch, erfährt man in der Regel zumindest woher das Fleisch stammt – bei verarbeiteten Produkten hingegen hat man kaum eine Chance die Herkunft der Rohstoffe zu rekonstruieren.
Und wie eine Recherche unlängst bei Pilzen zeigte, hat man sogar bei Gemüse und Obst in Supermärkten mitunter das Problem, dass es sich um „vorgezüchtete“ Ware handelt. Dabei werden etwa die Pilze massenhaft mit Sattelschleppern aus Polen zur „Ernte“ nach Österreich gebracht und dann als „regionale Spezialität“ verkauft. Bei solchen – immer noch völlig legalen – Praktiken, braucht sich niemand über Misstrauen wundern.
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