Wer an der Autobahn A1 von Wien nach Salzburg fährt, der kommt unweigerlich am „Tatort“ vorbei und erkennt ihn schon Kilometer entfernt. Wo früher ein prächtiges Waldstück stand, dort ist seit Monaten nur noch Kies aufgeschüttet. Direkt neben der Autobahn liegt ein planiertes Feld voller Steine, zigtausende Quadratmeter groß. Hinter dem optischen Schandfleck steckt eine dubiose Geschichte, die zurecht viele Menschen im Land aufregt.
Es geht um ehemaligen Staatswald, also Besitz der uns allen gehört, der zuerst verkauft und dann gerodet wurde. Und schließlich zum Millionengewinn eines Industriellen führte. Dass da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann, das wird im Volksmund schon länger getuschelt. Wieso etwa keine Umweltverträglichkeitsprüfung stattgefunden hat, das bleibt unbeantwortet.
Der Rechnungshof, der nun die Causa prüfte, kam laut ORF zum Schluss, dass die Rodung „nicht ordnungsgemäß“ zustande gekommen sei. Für den Mittelsmann, den oberösterreichischen Industriellen Hans Asamer, war die ganze Sache höchst lukrativ – mindestens 12 Millionen Euro Mehrerlöse sollen lukriert worden sein, so der Rechnungshof. Nun wird die Einsetzung einer Untersuchungskommission im Landtag gefordert.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!