2.300 Meter lang, 1.100 Meter breit, bis zu 1,5 Meter tief – der Zicksee im Burgenland war nie ein Flächengigant, aber dennoch sehr beliebt. Bereits vor über 100 Jahren wurde das Wasser des Sees als so wertvoll erachtet, dass es als Mineralwasser eingestuft wurde. Für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ein wichtiger natürlicher Lebensraum und für die Menschen in der Region ein Segen, auch aufgrund des Wirtschaftsfaktors.
All das ist nun dahin, denn der Zicksee ist inzwischen nur noch eine Sandwüste. Wo einst manche gerne Windsurfing betrieben, kann man jetzt stundenlang auf staubigem Grund flanieren. Tausende Fische mussten bereits im vergangenen Jahr gerettet und umgesiedelt werden, mittlerweile ist die traurige Steppe kein Lebensraum mehr für Wassertiere oder andere Lebewesen, die von und mit ihnen lebten.
Vor 150 Jahren ist der Zicksee schon einmal ausgetrocknet, fünf Jahre lang von 1865 bis 1870. Damals gab es eine außergewöhnliche Dürreperiode. Doch im Zusammenspiel mit dem heutigen menschgemachten Klimawandel und der sich ausbreitenden Wetterextreme rechnen viele Fachleute damit, dass es diesmal keine Rückkehr mehr für den Zicksee geben könnte. Ein Schicksal, das wohl noch andere Seen in der Region treffen wird.
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