Der sogenannte „Nutriscore“ soll Menschen dabei helfen sich gesünder zu ernähren und die Auswahl von geeigneten Lebensmitteln im Supermarkt mit einem Blick erleichtern. Das System ist simpel: Das grüne „A“ ist die Bestnote, das rote „E“ die schlechteste. Zu Produkten mit einem „A“ soll man also greifen, die „E“-Produkte meiden. So zumindest die Theorie hinter dem System.
In der Praxis ist das überaus fragwürdig. Das zeigt auch der ORF-Journalist Hannes Auer in einem Posting auf, in dem er sich über die Einstufung eines Produkts ärgert. „Der Nutriscore ist ein derartiger Schwachsinn. Das mit „A“ als äußerst gesund bewertete Produkt enthält mehr als 22% Zucker. Das entspricht Vanilleeis! Meine Kinder bekommen das NICHT zum Frühstück!“ schreibt er im Netz.
Schwere Kost statt gesundes Frühstück
Anlass für den Ärger ist NESTLE NESQUIK, das manche Eltern wohl ihren Kindern zum Frühstück reichen und mit einem grünen „A“ im Nutriscore bewertet wird. Doch im grünen Bereich ist bei diesem Produkt wenig, wenn man sich – wie das auch Journalist Hannes Auer getan hat – die Zutatenliste genauer ansieht. Dort sieht man, dass auf 100 Gramm Produkt satte 22 Gramm Zucker kommen.
Mit fast 400 Kalorien pro 100 Gramm ist man vom Brennwert her auch eher bei einer Tafel Schokolade und weniger bei einem gesunden Frühstück. Zum Vergleich: Eine Banane kommt auf unter 100 Kalorien pro 100 Gramm, so viel haben auch 100 Gramm von einem Joghurt. Wenn man bedenkt, dass die NESQUIK-Flocken noch in Milch schwimmen, dann entpuppt sich das Frühstück als schwere Kost.
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