Im auslaufenden Jahr 2022 haben die heimischen Bäuerinnen und Bauern weniger Zuckerrüben und Erdäpfel, aber deutlich mehr Soja geerntet. Mit 5,17 Mio. Tonnen fiel die Getreideernte um 2 Prozent geringer aus als im Vorjahr, lag damit aber im Zehnjahresmittel, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Auch die Maisernte fiel schwächer aus als im Vorjahr. Ertragssteigerungen gab es hingegen beim Weizen.
Der trockene Herbst begünstigte heuer die Aussaat von Winterkulturen, die mangelnde Feuchtigkeit ging aber auf Kosten der Ährenbildung. Der Frühling verlief zunächst kühl, dadurch verursachte Vegetationsrückstände konnten aber im Mai und Juni aufgeholt werden. Hitze und Trockenheit im Juli ermöglichten eine gute Ausreifung der Getreidekulturen. Für die Herbstkulturen war die lange Trockenperiode dagegen nicht förderlich. Auch Soja, Sonnenblumen, Erdäpfel und Zuckerrüben litten unter der Trockenheit, wobei es regional sehr starke Ertragsunterschiede gab.
Die Zuckerrübenernte dürfte heuer bei 2,59 Mio. Tonnen liegen und damit deutlich unter den Vorjahreswert fallen (-14 Prozent). Aber auch Erdäpfel wurden weniger angebaut. Die Trockenheit führte zudem zu stärkerem Schädlingsbefall und damit zu einer Reduktion der Knollenbildung, sodass die Erdäpfelerträge heuer nur durchschnittlich waren und auf 686.200 Tonnen zurückgingen (-11 Prozent zu 2021).
Anbau-Boom bei Soja
Deutlich mehr angebaut wurde heuer Soja. Die Anbaufläche von Sojabohnen erreichte ein neues Rekordniveau von 93.700 ha (+22 Prozent zu 2021). Das kann darauf zurückgeführt werden, dass die Sojabohne keinen Stickstoffdünger benötigt, dessen Preis im Vorjahr massiv gestiegen ist. Trotz unterdurchschnittlicher Erträge ernteten die Bauern heuer 245.600 Tonnen Soja, also 4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt 56.400 Tonnen Sonnenblumen wurden heuer geerntet, also 24 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei Mohn wurde die Anbaufläche um knapp ein Fünftel reduziert, womit auch die Produktion auf 2.400 Tonnen zurückging (-15 Prozent zu 2021). Bei den Getreidesorten stieg der Weizenertrag um 10 Prozent auf 1,69 Mio. Tonnen und lag damit 5 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Auch Dinkel sowie Hartweizen wurden vermehrt angebaut und verbuchten überdurchschnittliche Erträge (+23 auf 88.800 t bzw. +35 Prozent auf 118.500 t zu 2021).
Die Anbaufläche von Körnermais blieb heuer mit 215.300 ha auf hohem Niveau, in den östlichen Trockengebieten Niederösterreichs sowie dem Burgenland fielen die Erträge gegenüber dem Vorjahr aber drastisch. Die Erntemenge belief sich auf 2,11 Mio. Tonnen (-13 Prozent zu 2021) und lag damit 2 Prozent unter dem Zehnjahresmittel.
(oekoreich/APA)
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