Libellen sind meist große, bunte Insekten mit vier gleichförmigen, netzaderigen Flügeln. Sie haben große Augen, kurze Fühler und einen sehr langen schmalen Hinterleib. Die Tiere leben räuberisch und ernähren sich von kleinen Insekten, die sie im Flug fangen. Ihre Larven halten sich im Wasser auf und durchlaufen eine Verwandlung bis hin zur ausgewachsenen Libelle. Es gibt in Österreich zwei Gruppen von Libellen: die Groß- und die Kleinlibellen, die sich unter anderem in der Flügelhaltung in Ruhestellung unterscheiden. Kleinlibellen können ihre Flügel am Körper nach hinten falten, Großlibellen nicht, da ihnen dazu das Gelenk am Flügelansatz fehlt. In Österreich findet man 77 verschiedene Libellenarten.
Larven leben länger
Adulte Libellen paaren sich im Flug: Das Männchen umklammert dabei das Weibchen am Hinterkopf bzw. am vorderen Brustabschnitt. Das Weibchen biegt sich mit seinem Hinterleib zu einem bestimmten Segment des Hinterleibs des Männchens und berührt so mit der Geschlechtsöffnung den Samenbehälter des Männchens. So entsteht das für Libellen typische „Paarungsrad“. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier in einem Gewässer ab. Sie werden – je nach Libellenart – einfach über dem Wasser abgeworfen, in Pflanzen eingestochen oder am Boden abgestreift. Aus den Eiern schlüpfen die sogenannten „Prolarven“, die sich im Aussehen stark von den späteren Larven unterscheiden. Da ihre Beine noch nicht einsatzbereit sind, erfolgt die erste Häutung bereits wenige Sekunden bis Stunden nach dem Schlüpfen. Libellenlarven entwickeln sich meist in den flachen Uferzonen stehender Gewässer. Nur wenige Arten findet man an Fließgewässern. Foto: Stefan Pruner
Gefleckte Smaragdlibelle, Spitzenfleck & Sibirische Winterlibelle
Da Libellen auf feuchte Lebensräume und Wasser für die Larvalentwicklung angewiesen sind, haben sie stark mit dem Rückgang von Feuchtgebieten zu kämpfen. Das betrifft besonders jene Arten, die an immer seltener werdende Lebensräume hochangepasst sind. So verwundert es nicht, dass zum Beispiel viele an Moore gebundene Libellenarten hochgradig gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind: Beispielsweise die gefährdete Gefleckte Smaragdlibelle, Somatochlora flavomaculata, die größere Niedermoore mit intaktem Wasserhaushalt ihr Zuhause nennt. Sie benötigt seichte Bereiche mit stehenden oder langsam fließenden Gewässern mit Seggen-, Binsen- oder niedrigen Röhrichtbeständen – Landschaftselemente, die durch Entwässerung und standortuntypischer Bewirtschaftung vielerorts schon verloren gegangen sind. Foto: Sylvia Marchart
Libellen schützen leicht gemacht
Wer zum Schutz der schillernden Luftakrobaten beitragen möchte – so geht’s: Einfach Handy oder Kamera schnappen, Bilder von Libellen in möglichst vielen verschiedenen „Posen“ machen und diese auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App hochladen. Die Citizen-Science-Plattform des Naturschutzbundes zählt knapp 22.000 User*innen und schafft mit der Sammlung von Daten nicht nur zu Libellen, sondern zu den verschiedensten heimischen Tierarten die Basis für wissenschaftlich fundierten Artenschutz. Jedes geteilte Bild leistet einen wertvollen Beitrag!
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