Es ist ein spannendes Experiment, das Greenpeace Österreich da wagt. Über mehrere Monate hinweg untersucht die NGO gemeinsam mit einem Labor die Qualität und Genussfähigkeit von alltäglichen Lebensmitteln – und zwar weit über das formale und auf der Packung angeführte Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) hinaus.
Damit soll aufgezeigt werden, dass viele Lebensmittel eben nicht zu diesem angeführten Stichtag weggeworfen werden müssen, sondern in vielen Fällen noch genussfähig sind. Sechs handelsübliche Produkte in Österreich wurden für diese Untersuchung ausgesucht: Bunte Eier, frische Eier, Striezel, Mischbrot, Osterschinken und Frischkäse.
Zwei und vier Wochen nach Ablauf
Die ersten beiden Phasen der Untersuchung sind bereits abgeschlossen, die Ergebnisse der Auswertung liegen nun vor. Zwei Wochen nach Überschreiten des MHD sind alle gekauften Lebensmittel absolut einwandfrei. Sie weisen weder bei Sensorik noch in der mikrobiologischen Untersuchung irgendwelche Beeinträchtigungen auf.Greenpeace
Konzerne sollen Abfälle dokumentieren
Für Greenpeace sind diese ersten Ergebnisse ein starkes Zeichen dafür, dass viel zu viele Lebensmittel zu früh weggeworfen werden. Dazu ein Experte der NGO: „Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Wer schaut, riecht und kostet, verschwendet deutlich weniger Lebensmittel und schont auch die Geldbörse.“
Ebenfalls gefordert wird von der NGO eine Berichtspflicht für große Unternehmen, etwa Handelskonzerne, wie hoch die Lebensmittelverluste in ihren Bereichen sind. Demnach soll dokumentiert werden, wie viel von den Supermärkten weggeworfen wird und aus welchem Grund. Diese Daten liegen derzeit noch nicht vor.
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