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Kosmetika, Textilien & Co: „Tierleid wäre nicht notwendig, es ist schlicht billiger“

Wird unsere Zukunft vegan sein? Dieser Frage widmete sich kürzlich das Magazin WOMAN in einer umfangreichen Reportage.

10/2/2021
  • Österreich
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Kosmetika, Textilien & Co: „Tierleid wäre nicht notwendig, es ist schlicht billiger“

Wird unsere Zukunft vegan sein? Dieser Frage widmete sich kürzlich das Magazin WOMAN in einer umfangreichen Reportage. Dabei wurde aber nicht nur die Nutzung von Tieren zur Erzeugung von Lebensmitteln hinterfragt, sondern auch ihre Ausbeutung zur Herstellung von Kosmetika, Textilien und mehr. Ob in der Gesichtscreme, in der mitunter Schlachtabfälle steckt, oder die Weste, für die Schafe in Australien gequält wurden – das Tierleid ist allgegenwärtig, aber oft in versteckter Form.

Uns ist also oft gar nicht bewusst, wenn wir Produkte verwenden, in denen tierische Inhaltsstoffe stecken oder für deren Herstellung auf die Nutzung von Tieren in der einen oder anderen Form gesetzt wurde, erklärt Veronika Bohrn Mena, Sprecherin der Bürgerinitiative für ein Lieferkettengesetz: „Kosmetika, Textilien oder Haushaltswaren - fast überall stecken tierische Inhaltsstoffe drin, oftmals ist dies gar nicht offen erkennbar. Notwendig wäre das allerdings nicht, es ist schlicht billiger.“. Die Autorin des Bestseller-Buches „Konzerne an die Kette!“ wurde für die Reportage befragt.

Maßnahmen für „mehr Tierwohl“ bringen kaum etwas

Denn hinter dem unendlichen Leid der Tiere stecken gigantische Profite einiger weniger Konzerne. Die systematische Intransparenz führt dazu, dass die „Macht der Konsument*innen“, auf die Politik und Industrie gerne verweisen, sich gar nicht richtig entfalten kann. Das sieht man auch bei der Frage des Tierwohls in der Landwirtschaft, das – nicht zuletzt aufgrund des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens – aktuell stark diskutiert wird. Maßnahmen für „mehr Tierwohl“ zeigen kaum Wirkung:

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Eine mehrseitige Reportage widmet WOMAN der Reflexion von Ernährung, Textilien & Co
"Aus Tierschutzsicht ist das alles völlig ungenügend, denn hier werden die Tiere dem Haltungssystem angepasst, es sollte aber genau umgekehrt sein“ so Veronika Bohrn Mena zu WOMAN. Das erkennt man etwa auch an der „Reform“ des AMA-Gütesiegels, die kürzlich vorgestellt wurde. Von Expert*innen wird sie heftig kritisiert, bringt sie doch für Schweine bloß einen Mehrplatz von einem A4-Zettel – und das auch erst in vielen Jahren und nur für jene Schweine, die unter dem AMA-Standard produziert werden.

Eine andere Welt ist möglich – und auch wirtschaftlich

Doch ist die Abkehr von der Tierausbeutung eine wirtschaftliche Alternative? Ja, sagt Autorin Veronika Bohrn Mena: „Manche Fleischkonzerne verdienen inzwischen mit vegetarischen Würsten mehr als mit tierischen. Auch der Lebensmittelhandel ist erstaunlich flexibel, wenn es für ihn von Vorteil ist. Das sehen wir bei Bioware: Dort ist die Marge am höchsten, und daher wird auch am meisten dafür geworben. In einer veganen Welt würden Supermärkte genau gleich aussehen wie heute, nur dass die Produkte eben vegan wären.“

Natürlich müssten sich die Rahmenbedingungen dafür grundsätzlich ändern, was nicht zuletzt eine Aufgabe des Staates ist. Über Förderungen und Steuern kann er maßgeblich beeinflussen, was angeboten wird und zu welchem Preis. Ob die vegane Welt am Ende der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft steht, das bleibt offen – eines ist jedoch klar: Nichts ist so teuer wie Tierleid, es zahlt nur jemand anderes dafür die wahre Rechnung. Die Tiere, die Natur und am Ende wir alle, selbst unsere Nachkommen.

Mehr dazu kann man in der WOMAN-Reportage nachlesen.



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