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Meinung

Kika/Leiner-Pleite: Millionengewinn für reichen Investor, Millionenschaden für uns

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe und hat nicht nur die unmittelbar Betroffenen, also die Mitarbeiter*innen und Lieferanten, völlig überrascht.

6/11/2023
  • Konsumentenschutz
  • Österreich
Kika/Leiner-Pleite: Millionengewinn für reichen Investor, Millionenschaden für uns

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe und hat nicht nur die unmittelbar Betroffenen, also die Mitarbeiter*innen und Lieferanten, völlig überrascht. Seit bekannt gegeben wurde, dass die Kika/Leiner-Möbelhausgruppe vor der Pleite steht, ziehen sich Schockwellen durch das Land. Denn die Auswirkungen sind um einiges größer als anfänglich gedacht.

Zum einen verlieren fast 2.000 Menschen ihren Job. Ihnen wurden zwar zuletzt vermehrt Jobangebote aus dem Lebensmittelhandel gemacht, doch dort ist die Bezahlung schlechter und das Geschäft grundsätzlich anders. Auch wenn manche wohl wechseln werden, einfach weil sie müssen, eine echte Entlastung ist das eigentlich nicht.

Einer gewinnt, alle anderen zahlen drauf

Dazu kommt, dass nun bekannt wurde, dass auch alle in Österreich lebenden Menschen in ihrer Rolle als Steuerzahler*innen für die Pleite zur Kasse gebeten werden. Denn die Kika/Leiner-Gruppe hat Steuerschulden in Millionenhöhe und die werden ebenso mit einem Schnitt von 80 Prozent belegt, wie die Verbindlichkeiten bei Lieferanten.

Das bedeutet also, dass auf der einen Seite der milliardenschwere Investor Rene Benko steht, der einen ordentlichen Gewinn aus seinem Engagement ziehen konnte – dem Vernehmen nach hunderte Millionen Euro. Auf der anderen Seite stehen tausende Arbeitslose und Millionen Bürger*innen, die jetzt die Schulden tragen dürfen.

Gewinne werden privatisiert, Verluste vergemeinschaftet

Was wir jetzt bei der Kika/Leiner-Pleite erleben ist ein altes Muster, das so typisch für die Hybris ist, mit der in unserem Wirtschaftssystem von manchen agiert wird. Die Gewinne werden privatisiert, hier soll der Staat möglichst nicht mitschneiden. Da wird dann auch noch öffentlich das „tolle Unternehmertum“ der oftmals reichen Investoren gefeiert.

Sobald sie aber eine Pleite bauen, weil sie eben nicht wirklich unternehmerisch tätig sind, sondern primär an ihrer Profitvermehrung wirken, kommt der Ruf nach der öffentlichen Hand. Das war in der Bankenkrise so, die wir alle bezahlen mussten, das ist auch jetzt bei der Möbelhaus-Pleite so. Wie lange wollen wir uns das noch gefallen lassen?


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