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Jährlich die Fläche von Dänemark: Regenwald brennt für Soja, Palmöl & Fleisch

Zwei neue Studie zeigen, wie extrem negativ sich der Konsum in den führenden Industrie-Nationen auf die Waldflächen im globalen Süden auswirken. Die einzigen Profiteure sind multinationale Konzerne.

5/18/2021
  • Landwirtschaft
  • International
Jährlich die Fläche von Dänemark: Regenwald brennt für Soja, Palmöl & Fleisch

Ende März sorgte eine neue Studie japanischer Forscher für Aufsehen. Die in Nature publizierte Arbeit zeigt erstmals den direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fleisch, Kakao und Kaffee und der Entwaldung in Ländern des globalen Südens. Insbesondere die Regenwälder sind vom exzessiven Anbau von Soja und Palmöl und den sich beständig ausbreitenden Monokulturen in afrikanischen und asiatischen Ländern bedroht.
 
Vier Bäume pro Person und Jahr gehen demnach verloren. Während jedoch in den Ländern Europas und in Nordamerika die Walddichte in den letzten Jahren kontinuierlich zunimmt, gehen die natürlichen Lebensräume vieler Tierarten im globalen Süden verloren. Über 90 Prozent des ökologischen Fußabdrucks der Industrie-Nationen entsteht demnach in den Produktionsländern der Konsumgüter, die Schäden werden also einfach ausgelagert.
 
Jedes Jahr eine Fläche in der Größe von Dänemark
 
Eine weitere Studie, sie wurde Mitte Mai von der Organisation Forest Trends in den USA veröffentlicht, belegt das globale Ausmaß an Regenwaldzerstörung für die Erzeugung von Agrarprodukten. Demnach würden über 4,5 Millionen Hektar Regenwald jedes Jahr vernichtet, vorwiegend in Brasilien und Indonesien. Haupttreiber der Zerstörung sind laut Forscher der Anbau von Soja, Palmöl und Fleisch.
 
Mit über 70 Prozent würde der überwiegende Teil der Rodungen auf illegaler Basis stattfinden, in Brasilien wären es sogar über 95 Prozent. Jedes Jahr würde der Flächenverbrauch und die illegalen Rodungen steigen, um ein Drittel hätte sich das Volumen in den vergangenen Jahren erhöht. Insbesondere seit Amtsantritt von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro haben die Rodungen im Amazonas dramatisch zugenommen.
 
Das fordern die Experten jetzt: Transparente Lieferketten
 
Eine zentrale Ableitung der Wissenschaftler ist die Forderung nach mehr Transparenz entlang globaler Lieferketten. Insbesondere die Konzerne der verarbeitenden Industrie und des Handels sollten demnach mehr Verantwortung für die Herkunft ihrer Waren übernehmen, immerhin ist es für Konsumenten im Supermarkt bislang kaum nachvollziehbar, woher diese stammen und wie sie erzeugt wurden. Dafür setzt sich auch die unabhängige Bürger*innen-Initiative für ein Lieferkettengesetz ein, die von oekoreich unterstützt wird.
 
Auch die derzeit in mehreren europäischen Ländern diskutierten Score-Modelle könnten hier Abhilfe leisten und den bewussten Konsum steigern. Auf einen Blick können Konsumenten durch die Visualisierung mittels Farbskala oder Punktesystem dabei erkennen, welche ökologischen Auswirkungen mit der Erzeugung ihrer Lebensmittel verbunden sind oder welche gesundheitlichen Folgen der Konsum hat.


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