Der Verein Arche Noah ruft die EU-Kommission zu einer Modernisierung des Saatgutrechts hin zu einer größeren Vielfalt auf. Eine EU-weite öffentliche Konsultation zu einer möglichen Reform des Saatgutrechts ist gestern ausgelaufen, schreibt der Verein für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt in einer Aussendung. Von den drei Reform-Optionen, die die Kommission vorgeschlagen habe, ignoriere zumindest eine aber das Recht auf freien Tausch von Saatgut, bemängelt Arche Noah.
In der betroffenen Reform-Option werde sogar der Verkauf von "vielfältigem, regionalem" Saatgut verboten. "Für Arche Noah würde das bedeuten, dass wir von 206 Pflanzensorten, die wir derzeit zum Verkauf anbieten, nur mehr sechs weitergeben dürften" wird Dagmar Urban, Leiterin des Bereichs Politik bei dem Verein, zitiert. Das Völkerrecht sehe seit 2018 jedoch ein Recht auf Verwendung, Tausch und Verkauf von eigenen Saatgut vor, argumentiert der Verein.
Zumindest eine der drei Optionen zeigt laut Arche Noah aber "teils Potential für eine positivere Entwicklung". Der Verein fordert von der EU-Kommission dementsprechend einen gleichberechtigten Marktzugang für vielfältiges und regional angepasstes Saatgut, sowie eine garantiertes Recht, "Saatgut zu erhalten, zu tauschen und zu verkaufen", so Urban. Dem Verein nach wolle die EU-Kommission im Dezember einen Gesetzesentwurf vorlegen, der dann im EU-Raut und -Parlament diskutiert wird.
(oekoreich/APA)
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