Bis zu 40 Prozent der erzeugten Nahrungsmittel werden Schätzungen zufolge unverbraucht weggeschmissen, ein erheblicher Teil davon sogar noch im genussfähigen Zustand. Neben den Haushalten sind die Gastronomie, die Großküchen, der Handel und die Produktion, also Landwirtschaft und Veredelungsbetriebe, jene Bereiche, in denen Lebensmittelabfälle anfallen. Alleine in Österreich summieren sich weggeworfene Lebensmittel auf die unglaubliche Menge von über eine Million Tonnen, also über 1 Milliarde Kilogramm. Die Hälfte davon, so die Schätzungen, fällt in den Haushalten an.
Wie viele Tiere sterben umsonst, wie viel Ackerland wird unnötig mit Pestiziden und Maschinen bearbeitet, wie viele klimaschädliche Emissionen dabei ausgestoßen? Die Verschwendung von Lebensmitteln ist nicht nur eine Schande, angesichts der auch in Österreich hohen Zahl an Menschen, die finanziell unter Druck sind und sich bei ihrer Ernährung einschränken müssen. Es ist auch ein handfestes ökologisches Problem, das dringend gelöst werden muss. Immerhin ist der Bereich der Lebensmittelerzeugung einer der maßgeblichsten Emittenten von Treibhausgasen.
Konsumdialoge: Daten, Fakten und betriebliche Einblicke
Dem Thema der Lebensmittelverschwendung kann man sich von unterschiedlichen Seiten nähern, etwa aus der Wissenschaft. Bei den „Österreichischen Konsumdialogen: Lebensmittel“, die von 28. bis 30. September 2023 in Steyr in Oberösterreich stattfinden, passiert genau das. Dort wird Gudrun Obersteiner von der Universität für Bodenkultur, Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft, einen Vortrag halten. Sie hat sich intensiv mit den Orten und Ursachen für die Verschwendung beschäftigt und liefert einen detailreichen Einblick in die Welt der Lebensmittelabfälle.
Doch auch ihre Diskussionspartner*innen haben spannende Perspektiven zu bieten. Darunter etwa Bäuerin Sabine Ablinger, Kornelia Ahrer vom Roten Kreuz Steyr, das einen Sozialmarkt betreibt, und Andreas Haderer, Gastrochef bei der XXXLutz-Restaurantkette. Ausgerechnet die Möbelhaus-Restaurants, mit rund 9 Millionen Gästen pro Jahr, haben ihre Lebensmittelabfälle in den letzten Jahren minimiert und wurden damit zu einem leuchtenden Beispiel für die gesamte Gastronomie. Aber wie schaffen sie das? Die Diskussion findet am Donnerstag, 28. September 2023, um 12:30 Uhr im Museum Arbeitswelt statt.
Der Eintritt ist frei, alle Menschen sind herzlich willkommen. Hier gibt’s das gesamte Programm zu den „Österreichischen Konsumdialogen“.
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