Die Bilder sind weithin bekannt und sie regen viele Menschen zurecht auf: Übervolle Mülltonnen von Supermärkten, gefüllt mit genussfähigen Lebensmitteln, die einfach weggeschmissen wurden. Wahre Unmengen an Essen werden jedes Jahr von den Handelskonzernen in den Müll gekippt. Gerade in Zeiten einer sozialen Krise, wie Österreich sie derzeit aufgrund der Inflation erlebt, ein Skandal sondergleich.
Genau das dachte sich auch die Bundesregierung und hat nun den Lebensmittelhandel kurzerhand zu mehr Transparenz verpflichtet. Künftig müssen die großen Supermarktketten regelmäßig melden, wie viele Lebensmittel sie weggeschmissen haben. Das könnte der erste wichtige Schritt auf dem Weg zu einem großen Systemwandel sein. Schätzungen zufolge landen jährlich über 70 Millionen Kilogramm an vermeidbaren Lebensmittel im Müll – alleine im Handel. Dazu kommen noch Landwirtschaft, Produktion und Gastronomie.
„Es kann nicht sein, dass in Zeiten der Teuerung, in denen viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen, Tausende Tonnen Lebensmittel einfach weggeworfen werden“ so Bundesministerin Leonore Gewessler, die für Umwelt & Klima zuständig ist und maßgeblich diesen Fortschritt vorangetrieben hat. Die Lebensmittelkonzerne ließen über ihre Vertretung ausrichten, dass sie die neue Regelung für „Bürokratie“ halten.
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