Konzerne aus Industrie und Handel dominieren bekanntlich das Angebot an Lebensmitteln, sie entscheiden, was im Regal landet und zu welchem Preis es dort liegt. Auch wenn sie uns glauben machen wollen, dass wir mit unserer Produktauswahl eine Entscheidung über die Produktionsbedingungen treffen können, so erweist sich das in der Praxis als falsch. Denn wir werden mit der Werbung systematisch in die Irre geführt.
Deutlich zeigt sich das auch am Beispiel Tierwohl. Wie die Arbeiterkammer in einer Umfrage erhob, ist ein würdevoller Umgang auch mit sogenannten „Nutztieren“ vielen Menschen sehr wichtig – entsprechend werben viele Unternehmen, die mit tierischen Lebensmitteln handeln, auch mit dem Label „Tierwohl“. Alle möglichen Varianten und teils absurde Kunstbegriffe werden von ihnen dafür verwendet.oekoreich
Eine der – leider nach wie vor völlig legalen – Wege, wie Konsumierende getäuscht werden, ist, über Regionalität eine scheinbar bessere Qualität vorzugaukeln. Was in Österreich produziert wurde, habe auch eine höhere Qualität, etwa im Bereich des Tierwohls, lautet die Devise. Dass sich das in der Realität nicht darstellen lässt, das zeigen zahlreiche Skandale, etwa in der Schweinemast.
Der gesetzliche Mindeststandard in Österreich ist im Schweinebereich nicht nur nicht höher als im Ausland, er ist auch meilenweit entfernt davon, irgendwas mit Qualität zu tun zu haben. Doch nicht alles, was Menschen als irreführend erleben, ist auch gesetzlich verboten. Die Arbeiterkammer geht Fällen nach, in dem die durchschnittliche Verbrauchererwartung nachweislich getäuscht wird.
Mehr zur Arbeit der AK in dem Bereich und den Methoden der Konzerne kann man in einem Gespräch erfahren, das kürzlich mit Petra Lehner von der Arbeiterkammer bei oe24.TV stattgefunden hat. Das ganze Gespräch kann man hier nachschauen.
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