Jedes Jahr häufen sich die Beschwerden über Produkte, die entweder aufgrund ihrer miserablen Inhaltsstoffe oder ihrer irreführenden Verpackung für Aufregung sorgen. Auch bei oekoreich stapeln sich die Meldungen und wir versuchen jedem Hinweis nachzugehen und zu recherchieren, was wirklich in den Produkten drinsteckt und woher sie kommen. Oftmals mit großem Erfolg, denn Konzerne reagieren nur auf Druck von unten.
Über 8.000 Menschen haben sich kürzlich bei der vom VKI organisierten Wahl zum „Negativprodukt des Jahres“ beteiligt, nun stehen die unrühmlichen Sieger fest. Auf Platz 1 landet das Kuchendekor von „Dr. Oetker“. Grund dafür ist, dass im Gegensatz zu anderen Ländern, wo Titandioxid bereits verboten ist, in Österreich dieses immer noch im Produkt enthalten ist. Nach einem Beschluss der EU muss es bis Sommer 2022 verschwinden.
Import-Wahn und Palmöl in Bio
Auf Platz 2 schafft es das Baguette von S-BUDGET, der Eigenmarke von SPAR. Den Informationen des VKI zufolge wird das Brot aus Frankreich importiert, nimmt also einen mehrere hundert Kilometer weiten Weg auf sich, bis es bei uns im Brotregal landet. Und das, obwohl man in Österreich bekanntlich so ziemlich das beste Brot der Welt erhält. Unser „Sieger“ wäre aber eigentlich der Drittplatzierte in diesem Voting.
Denn die „BIO BILLA Nuss-Nougat-Creme“ ist für uns das perfekte Beispiel dafür, wie man gutgläubige Menschen mit Marketing zu einer schlechten Entscheidung fehlleitet. Denn obwohl das Produkt Bio ist, enthält es dennoch Palmöl. Dass es auch anders geht, zeigt BILLA mit seiner „Ja! Natürlich“-Nusscreme, es dürfte also nicht an Alternativen mangeln. Offenbar geht’s hier drum Bio zu entwerten, wie wir bereits aufgezeigt haben.
Das gesamte Abstimmungsergebnis kann man hier nachsehen.
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