Der Bericht schlug am Sonntagabend ein wie eine Bombe. Vom ORF abwärts wurde vermeldet, dass die „Wien Energie“, mit zwei Millionen Kunden einer der größten Energieversorger Österreichs, in finanzielle Turbulenzen geraten sei, sogar von "Zahlungsunfähigkeit" war die Rede. Über 1,7 Milliarden Euro müsse der im Eigentum der Stadt Wien befindliche Konzern binnen kürzester Zeit aufbringen, um eine Sicherheit beim Einkauf von Energie am internationalen Strommarkt zu hinterlegen.
Im Bericht der „Kronen Zeitung“ wurde gar darüber spekuliert, dass das Management sich am Strom-Markt „verspekuliert“ habe. Dem widerspricht die Stadt Wien jedenfalls entschieden, das Unternehmen sei wirtschaftlich solide und die zu hinterlegende Sicherheitszahlung würde schließlich wieder zurückfließen. Alles in Ordnung also? Nicht ganz, glaubt man den meisten Medienberichten und auch Reaktionen von Politiker*innen im Netz. Mit der Bundesregierung werde nun über nächste Schritte verhandelt.
Auswirkungen auf die Kund*innen der Wien Energie dürften die finanziellen Turbulenzen aber nicht haben, zumindest gab es bislang dazu weder von der Stadt Wien noch von der Bundesregierung entsprechende Hinweise. Im Gegenteil, Finanzminister Magnus Brunner sprach am Abend noch davon, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet sei. Welche Konsequenzen es haben könnte, wenn der Konzern die geforderte Sicherheitsleistung in Milliardenhöhe nicht hinterlegen kann, das hat das Management bislang nicht ausgeführt.
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