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„Wasser mit Zusatzstoffen“: Veganer Honig mit katastrophalem Testergebnis

"Honig" auf pflanzlicher Basis ist beliebt und findet sich immer öfter in heimischen Supermärkten. Aber was steckt da drin? Ein Check gibt jetzt Einblick.

3/10/2023
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„Wasser mit Zusatzstoffen“: Veganer Honig mit katastrophalem Testergebnis

Ein Kilogramm pro Kopf und Jahr, so viel Honig wird in Österreich im Schnitt konsumiert. Damit ist der Konsum in den letzten Jahren deutlich gesunken, im Zehn-Jahres-Vergleich liegt er um satte 20 Prozent niedriger als noch 2011. Auch der Selbstversorgungsgrad ist gesunken, also die Menge Honig, die im Inland im Verhältnis zum Verbrauch produziert wird.

Lag der Anteil im Jahr 2011 noch bei rund 56 Prozent, kam die heimische Produktion im Jahr 2021 nur noch auf 44 Prozent. Kein Wunder, dass in den Supermarktregalen der importierte Honig dominiert, auch aus China wird das „flüssige Gold“ nach Österreich gebracht. Parallel zum Absinken des Honig-Konsums, steigt die Nachfrage nach veganen Alternativen.

Alternativen auf pflanzlicher Basis

Weil Bienen für die Honigproduktion eingesetzt werden, handelt es sich bei Honig nicht um ein veganes Produkt und wird folglich von Menschen aus verschiedensten Gründen abgelehnt. Stattdessen suchen sie Ersatz bei Produkten auf pflanzlicher Basis und werden immer öfter fündig. Bei BILLA findet sich etwa „Vegablum Wild Meadow Löwenzahn“.

Auch andere Händler haben sich entschlossen einen veganen „Honig“ ins Regal zu stellen. Doch was steckt in den Flaschen und Gläsern wirklich drin, die sich nun vermehrt im Lebensmittelhandel finden? Die deutsche Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat 8 Produkte unter die Lupe genommen, ORF-Help hat die Ergebnisse aufbereitet.

Hoher Preis, fehlleitende Aufmachung

Und die haben es in sich und werden wohl nicht nur die potenziellen oder tatsächlichen Konsumenten dieser Produkte schockieren, sondern werfen auch ein schlechtes Licht auf die ganze Branche. Denn mit „Honig“ als Naturprodukt haben diese überhaupt nichts mehr zu tun und sie entpuppen sich auch sonst in jeder Hinsicht als minderwertiger Ersatz.

Kritisiert wird die Aufmachung, der Preis und nicht zuletzt die Inhaltsstoffe. Die Produkte seien um bis zu 50 Prozent teurer als echter Honig und würden teilweise mit Blüten und Bienen werben, was die Verwechslungsgefahr erhöhe. Da „Honig“ ein geschützter Begriff ist, dürfen die veganen Ersatzprodukte nur mit Fantasienamen beworben werden.

Verbraucherzentrale zu den Ergebnissen

Die Verbraucherzentrale kommt zu folgendem Ergebnis: „In den meisten Honig-Ersatzprodukten steckt eine ganze Bandbreite an Zusatzstoffen und Aromen: Süßungs- und Verdickungsmittel, Farbstoffe, Säuerungsmittel, Konservierungsstoffe und ein Stabilisator. Die Spitzenreiter enthalten jeweils mit acht Zusatzstoffen (zwei davon nicht korrekt und eindeutig gekennzeichnet) und (Honig-)Aroma versetztes Wasser. Nur die zwei Bio-Produkte auf Rohrzuckerbasis kommen ganz ohne Zusatzstoffe und Aromen aus.“

An dieser Stelle möchten wir zwei konkrete Produkte aus dem Test der Verbraucherzentrale herausgreifen und uns die Inhaltsstoffe ein bisschen näher ansehen. Und dann noch den oben erwähnten BILLA-Ersatzhonig, der sich gegenwärtig im Angebot findet. So kann selbst nachvollzogen werden, was wirklich in den veganen Honig-Ersatzprodukten steckt.

Ersatz-Honig: Drei Beispiele

So lesen sich etwa die Inhaltsstoffe des Produkts „Simply Keto – Vegan Koney“: „Wasser, Süßungsmittel: Erythrit, Verdickungsmittel: Xanthan, Süßungsmittel: Steviolglycoside, HonigAroma, Säuerungsmittel: Apfelsäure, Stabilisator: Gummi Arabicum, Konservierungsstoff: Kaliumsorbat, Farbstoff: Ammoniak-Zuckerkulör, Methycobalamin, Farbstoff: Beta Carotin“.

Auch das Produkt „The Skinny Food Co. – Vegan Honey” enthält fragwürdige Stoffe, wie ein Blick auf diese Liste zeigt: “Wasser, Verdickungsmittel (Natrium Carboxymethyl Cellulose, Xanthan), Fabstoff (Kurkuma, Karamel 150d), Salz, Säurungsmittel (Milchsäure), Süßungsmittel (Sucralose), Konservierungsmittel (Kaliumsorbat, Natriumbenzoat), Aroma

Und nicht zuletzt oben erwähnter „Honig“ bei BILLA. Der besteht laut Etikett am Glas primär aus Wasser mit Rohrohrzucker und Löwenzahn-Extrakt. Wobei ein Anteil von 4,5 Prozent von Letzterem wohl auch eher unter homöpathische Dosis fällt. Dass dieses Produkt im Netz just unter Bezug auf echten Honig beworben wird, dürfte die Verbraucherschützer auch nicht freuen, aber wohl die einleitend erwähnte Kritik bestätigen:

Selbstgemachter 'Löwenzahnhonig' ist wohl eines der bekanntesten Sorten aus der heimischen Küche. Er wird schon seit vielen Jahrzehnten frei nach Omas Hausrezept selbst hergestellt. Wir haben ihn perfektioniert, die Konsistenz ist schön dickflüssig und der Geschmack ist einfach einzigartig lecker, du wirst begeistert sein!“


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