Die Weltwirtschaft hängt an Lithium, dem Rohstoff, der für Batterien unverzichtbar ist – auch für die Elektromobilität. In Ländern des globalen Südens wie Chile, Argentinien und Bolivien läuft der Abbau bereits auf Hochtouren, sehr zum Vorteil einiger multinationaler Konzerne. Den Schaden hat nicht nur die Natur, sondern auch die ansässige Bevölkerung, die etwa unter Wassermangel leidet und kaum von dem Rohstoff-Boom profitiert.
Der Widerstand gegen den ökologischen Raubbau der Konzerne an ihrem Land wird vor allem von der indigenen Bevölkerung der Länder Südamerikas getragen, die zurecht den Verlust ihrer Heimat befürchten. Bislang nur mit mäßigem Erfolg, denn die Lobbying-Macht der milliardenschweren Unternehmen verhindert Eingriffe der Regierungen. Doch der Druck steigt stetig und mit dem Machtwechsel in Ländern wie Chile könnte sich das ändern.
Kommt der Abbau in Kärnten?
Nicht nur in Südamerika, sondern auch im Süden von Österreich könnte der Lithium-Rausch bald zu Umweltproblemen führen. Ein australischer Bergbaukonzern hat sich bereits die Abbaurechte an der Kärntner Koralpe gesichert, in der Nähe von Wolfsberg sollen die größten Lithiumvorkommen Europas schlummern. Wie der ORF berichtet, formiert sich jedoch auch in Kärnten inzwischen Widerstand gegen die Abbaupläne.
Befürchtet werden nicht nur dramatische Folgen für das Ökosystem, sondern auch langfristige Beeinträchtigungen für die lokale Bevölkerung – etwa in Form hoher Lärm- und Staubbelastung. Noch ist nichts konkret, doch die Pläne für den Abbau sind genau so angelegt, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht notwendig wäre, was nach einem Trick des Konzerns anmutet, um bürokratische Hürden zu umgehen.
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