Es ist die Überraschung schlechthin, mit der wohl niemand bei der Präsentation der neuesten AMA-Daten aus dem Jahr 2022 gerechnet hätte. Entgegen der großen medialen Aufmerksamkeit und der enormen Geldmittel, die Konzerne aus Industrie & Handel seit einiger Zeit in dieses Segment investieren, ist der Absatz von sogenannten „Imitaten“ erstmals rückläufig. Darunter sind vegane Alternativen zu Milch, Käse und Fleisch zusammengefasst, also etwa Haferdrinks oder vegane Fleischersatz-Produkte.
Waren sie in den letzten Jahren die großen Gewinner in allen Statistiken, so gab es von 2021 auf 2022 erstmals einen Rückgang. Konnte das Segment 2020 um über 34 Prozent zulegen und 2021 um 23 Prozent, so schrumpfte es im Jahr 2022 um über 1 Prozent. In realisierten Verkaufserlösen ist der Rückgang noch deutlicher zu erkennen, das Volumen ging um fast 4 Prozent zurück. Damit stagniert der ohnehin sehr geringe Marktanteil, gegenwärtig macht er 3 Prozent bei Milchimitaten und 1 Prozent bei Fleisch- und Wurstimitaten aus.
Das deckt sich ungefähr mit den wenigen bekannten Daten zu den Konsumgewohnheiten der Menschen in Österreich, hier geht man von circa 1 Prozent sich rein pflanzlich (vegan) ernährenden Menschen und rund 10 Prozent sich rein vegetarisch ernährenden Menschen aus. Deutlich im Trend liegt hingegen nach wie vor Bio. Auch wenn sie von 2021 auf 2022 in der Menge zurückgingen, konnte der Umsatz mit Bioprodukten zuletzt im Lebensmittelhandel nochmal gesteigert werden und beträgt nun über 828 Millionen Euro.
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