Es ist ein Horror-Szenario, das stündlich wahrscheinlicher wird, das vor einigen Tagen aber wohl noch niemand für möglich gehalten hätte: Ein ganzes Tal in der Schweiz, das es in der Art wohl auch in Österreich zigfach gibt, könnte demnächst überflutet werden. Auslöser ist der Felssturz in Blatten, der ein ganzes Dorf begraben hat.Pomona
Und wie geht es jetzt weiter? Das erklärt Flavio Anselmetti, Professor an der Universität Bern, im Gespräch mit dem SRF: „Wenn wir von schlimmstmöglichen Ereignissen reden, gibt es auch hier ein «Worst Case Szenario». Die jetzige Kettenreaktion – Bergsturz, Gletscher, der abrutscht – könnte sich fortsetzen. Die Gesteinsmassen stauen das Tal wie ein sehr hoher Damm, das heisst, die Lonza staut sich hintendran. Das Schlimmste wäre jetzt, wenn sich das Wasser bis zur Krone des Bergsturz-Dammes aufstaut. Dann würde sich der Fluss wieder in dieses Eis-Stein-Gemisch einschneiden, was den Damm destabilisieren würde. Teile dieses Dammes könnten mitgerissen werden, der Damm könnte kollabieren. Dann könnten von einem solchen See-Ausbruch den unten im Tal gelegenen Gemeinden sehr starke Flutwellen und Murgänge drohen.“
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