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„Spielt in unsere Karten“: HOFER-Manager sorgt mit Interview für Verärgerung

Es sind selbstentlarvende Worte, die der mächtige HOFER-Chef Horst Leitner kürzlich von sich gab.

8/19/2022
  • Österreich
  • Landwirtschaft
  • Ernährung
„Spielt in unsere Karten“: HOFER-Manager sorgt mit Interview für Verärgerung

Es sind selbstentlarvende Worte, die der mächtige HOFER-Chef Horst Leitner jüngst in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ von sich gab und die postwendend für helle Aufregung in der österreichischen Bauernschaft sorgten. Auf die Frage, ob der deutsche Diskonter HOFER in der Teuerungswelle ebenfalls mit neuen Forderungen nach höheren Preisen durch Lieferanten konfrontiert sei, äußerte sich dieser ungewohnt offen.

Weil das Sortiment bei HOFER zu 90 Prozent aus Eigenmarken bestehen würde, hätte der Konzern eine andere Verhandlungsmacht. Die „kleineren Partner für Eigenmarken“, wie der hochbezahlte HOFER-Manager die Zulieferer bezeichnet, hätten eine schwächere Position als etwa ein internationaler Markenhersteller. Das regionale Produzentennetzwerk würde dem Konzern "in die Karten spielen". In der Bauernschaft wird diese ungeniert zur Schau gestellte Marktmacht eines Handelskonzerns nicht gut aufgenommen.

Produzieren nichts selbst, fahren aber Gewinne ein

Im Netz liest man jetzt davon, dass sich die Landwirte auf die Rolle der „austauschbaren Rohstoffproduzenten“ reduziert fühlen. Verübeln kann man ihnen das nicht, denn die Aussagen des HOFER-Managers können sehr wohl so interpretiert werden. Die Handelskonzerne würden zwar nichts selbst produzieren, so die Bauern, aber aufgrund ihrer Verhandlungsmacht und ihres professionellen Marketings die Gewinne einfahren.

Gleichzeitig geht das Bauernsterben im Land weiter und immer mehr Landwirte fragen sich, wie sie noch ihren Betrieb aufrecht erhalten sollen – vor allem in Zeiten gestiegener Rohstoffkosten. Gerade HOFER, der sich in der Werbung immer als Partner der österreichischen Bäuerinnen und Bauern darstellt, sollte vielleicht reflektieren, was solche Aussagen des Top-Managers bei den vermeintlichen „Partnern“ auslösen.


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