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So verzerrt der Handel: Import-Tierqual in Aktion, heimisches Bio mit Aufschlag

Ein Beispiel aus dem Supermarkt.

6/8/2025
  • Tiere
  • Österreich
  • Ernährung
  • Landwirtschaft
So verzerrt der Handel: Import-Tierqual in Aktion, heimisches Bio mit Aufschlag

Ich gehe ja mit offenen Augen durch die Fleischabteilungen der Supermärkte, auch oder gerade, weil ich seit bald 13 Jahre kein Fleisch esse. Ich schaue mir dann an woher das Fleisch stammt, das da angeboten wird, was es kostet und wer es nach welchen Standards produziert hat. In all den Jahren, in denen ich keine Tiere mehr esse, hat sich wenig getan. Bio ist die Ausnahme, insbesondere beim Schwein, Tierwohl wird langsam mehr, aber auch die Import-Tierqual liegt immer noch massenhaft in den Kühlregalen.

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Bestes Beispiel: Hühnerfleisch. Da sehe ich kürzlich im Waldviertel eine Aktion bei SPAR, in der die italienische Import-Ware verschleudert wird. Zwei Packungen Hühnerfilet, insgesamt 800 Gramm, gibt es um weniger als 8 Euro. Das sind weniger als 10 Euro pro Kilogramm. AIA, der Produzent dieses Fleisches, ist ein skandalumwitterter Konzern aus Verona, der mit brutalster Misshandlung von Tieren aufgefallen ist.
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Von Konzernen geschaffenes System

Wieso der Marktführer SPAR weiterhin auf diesen Lieferanten setzt, der nachweislich die Tiere wie Dreck behandelt hat, erschließt sich mir nicht. Außer man geht davon aus, dass es nur um Profit geht und ausgerechnet jener Handelskonzern, der sich immer so für den Umweltschutz starkmacht, in Wahrheit auf dem Rücken von fühlenden Wesen noch mehr Geld rauspressen möchte. Ich finde das jedenfalls extrem bedenklich.

Was mich am meisten aufregt ist zudem der Umstand, dass Industrie und Handel unisono die Schuld für dieses von ihnen geschaffene System den Konsumierenden zuschiebt. Es wären die Käuferinnen und Käufer daran schuld, dass die Tiere gequält würden. Denn, so die absurde Erzählung, jeder Griff ins Regal sei ein Produktionsauftrag und was nicht gekauft wird, wird auch nicht produziert.
nullinterspar.at
Bio zum Horrorpreis
Verzerrung mit Aktionen und Aufschlägen

Was sie nicht dazu sagen, ist, dass wir als Konsumierende weder den Preis noch die Verfügbarkeit beeinflussen können. Bei SPAR liegt etwa zeitgleich das österreichische Bio-Huhn von der Premium-Marke „Natur*Pur“ im Regal. Dieses wiederum kostet über 30 Euro pro Kilogramm, also gleich mal das dreifache von der Importware. Und dann wundert man sich, wieso die Menschen zum Billigfleisch greifen?

Die Tierqual gibt’s in Aktion, die Bio-Ware kommt mit enormen Aufschlägen daher. Jeder weiß inzwischen, dass die Bäuerinnen und Bauern nur unwesentlich mehr verdienen, mit Tierwohl, Bio & Co steigt vor allem die Marge. Denn die Konzerne haben erkannt, dass sie ein kaufkräftigeres Publikum ansprechen und dort wollen sie ordentlich abschöpfen. Und genauso verzerren sie den Markt.


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