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„Sklaverei“: So werden Migranten in Italien in der Landwirtschaft misshandelt

Ob Gemüse, Früchte oder Nudeln, viele der Lebensmittel, die in österreichischen oder deutschen Supermärkten zum Verkauf angeboten werden, stammen aus Italien.

8/29/2024
  • Landwirtschaft
  • International
„Sklaverei“: So werden Migranten in Italien in der Landwirtschaft misshandelt

Ob Gemüse, Früchte oder Nudeln, viele der Lebensmittel, die in österreichischen oder deutschen Supermärkten zum Verkauf angeboten werden, stammen aus Italien. Der südliche Nachbar gilt als einer der wichtigsten europäischen Produzenten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und beliefert damit die halbe EU. Einige Handelskonzerne führen sogar Fleisch aus Italien in ihrem Sortiment, so liegt bei SPAR oder MPreis etwa Hühnerfleisch vom italienischen Agrarkonzern AIA im Kühlregal.

Dass Tiere und Umwelt in Italien nicht sonderlich gut behandelt werden, das ist hinreichend dokumentiert, man erinnert sich etwa an die Skandale aus Geflügelfabriken in Norditalien. Dass aber auch Menschen systematisch ausgebeutet, das ist vielen wohl noch nicht so stark bewusst. Nun wird das erneut vor Augen geführt, nachdem die italienische Polizei ein System der Misshandlung aufgedeckt hat, das in der norditalienischen Landwirtschaft offenbar bereits seit Langem praktiziert wird.

Verantwortung der mächtigen Handelskonzerne

Demnach werden dort Migrant*innen, aus Afrika aber auch aus Indien, auf den Feldern und in den Fabriken eingesetzt – ohne aber jegliche Arbeitsvorschriften einzuhalten. Ganz im Gegenteil werden ihnen Pässe und Geld abgenommen, mit der Aussicht auf einen dauerhaften Aufenthalt. Sie schuften bis zum Umfallen, um einen Berg an „Schulden“ abzuarbeiten, der ihnen auferlegt wurde, um sich das Recht zu Bleiben zu verdienen. Die Profiteure sind die Konzerne, die umsonst Arbeitskräfte erhalten.

Konsumenten können gegen dieses Ausbeutungssystem wenig machen, außer italienische Erzeugnisse zu profitieren – damit werden aber auch die ordentlich arbeitenden Betriebe geschädigt. Vielmehr müsste die italienische Regierung und natürlich auch die mächtigen Handelskonzerne wie SPAR, BILLA & Co aktiv werden und sicherstellen, dass ihre Importe nicht aus Sklavenarbeit stammen. Eine Verantwortung, der die Konzerne bislang nicht oder nur eingeschränkt nachkommen.


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