Es ist ein handfester Skandal, der ein Sittenbild zeichnet, den kürzlich die „Kronen Zeitung“ mit der Veröffentlichung von Videos aufgedeckt hat. Offenbar haben sich Spitzenbeamte des Landes Steiermark in Liedern mit umgeschriebenen Texten über die Ängste von Bürgerinnen und Bürgern lustig gemacht. Konkret geht es um die Anwohner*innen von Schrems bei Frohnleiten, wo eine sehr hohe Bleikonzentration in den Böden gemessen wurde.
Die hochrangigen Beamten der Umweltabteilung des Landes verhöhnten aber nicht nur die Bewohner*innen, sondern äußerten sich auch abschätzig gegenüber Umweltschutz-Organisationen. Von der zuständigen Ressortchefin, der steirischen Umweltlandesrätin, wurden Konsequenzen gefordert und die beiden Beamten auch mittlerweile suspendiert: „Es ist untragbar, ja unerträglich, wenn einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Behörde, die dafür zu sorgen hat, dass schädliche Belastungen von Umwelt und Menschen hintangehalten werden, die Sorgen und großen Ängste der Bevölkerung ins Lächerliche ziehen. Die betroffenen Steirerinnen und Steirer haben jahrelang mit potenziell gesundheitsgefährdenden Belastungen leben müssen.“
Besondere Brisanz erhält der Fall auch dadurch, dass laut „Kronen Zeitung“ beide Beamte leitend in jener Abteilung tätig waren, die gegenwärtig mit Vorwürfen von unrechtmäßigen Umweltverträglichkeitsprüfungen konfrontiert ist. Dadurch erhält die ganze Causa eine neue Facette, vermitteln die Videoaufnahmen doch ein besonderes Bild von der Art und Weise, wie zumindest von diesen Personen über die Ängste der Bürger*innen gedacht wurde.
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