Ungewohnt heftige Worte findet die Politik inzwischen für das aktuelle Verhalten der vier marktbeherrschenden Lebensmittelhändler in Österreich. Von „Präpotenz“ und „faulen Ausreden“ hat etwa die Klubobfrau der Grünen im Parlament, Sigi Maurer, kürzlich in einem Interview gesprochen. Dem Gesundheitsminister Johannes Rauch, er ist auch für den Konsumentenschutz zuständig, „reicht es“ mit dem Verhalten der Handelskonzerne.
Selten wie nie geraten also SPAR, BILLA, HOFER & LIDL ins Kreuzfeuer der Kritik und die Politik ist dabei nicht alleine. Auch immer mehr Bäuerinnen und Bauern erheben ihre Stimme gegen die Machenschaften der Händler. So wird etwa massenhaft Importware ins Regal gelegt und unter Eigenmarken zum Dumpingpreisen verkauft. Den Schaden dabei hat die heimische Landwirtschaft, die sich auspressen oder auslisten lassen muss.
Die Stiftung COMÚN, Trägerin der Nachhaltigkeits-Initiative oekoreich, hat bereits mehrfach lautstark Kritik am Verhalten der Lebensmittelhändler geübt. Noch zögert die Regierung mit echten konkreten Maßnahmen die erdrückende Vormacht der Supermärkte zu brechen, doch wenn es so weitergeht, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit. Der Widerstand gegen ihre Abgehobenheit wird jedenfalls täglich größer.
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