Die simpel errechnete und auf jeder Weltkarte einsichtige Luftlinie zwischen Thailand und Österreich beträgt rund 8.500 Kilometer. Mit Anfahrt zu den Flughäfen und Transporten auf die Felder sind es wohl leicht bis zu 10.000 Kilometer. So weit reisen derzeit hunderte Arbeiter*innen im Moment, um in Oberösterreich das Gemüse zu ernten.
Wie „Der Standard“ berichtet, werden personelle Engpässe bei der Gemüseernte, die aus dem Ausfall von tausenden Ukrainer*innen in Folge des Kriegs resultieren, nun durch das Einfliegen von asiatischen Erntehelfer*innen kompensiert. Für die Arbeiter*innen lohnt sich der Einsatz auf den Feldern, für das Klima dürfte die Rechnung nicht so gut ausfallen.
Ausbeutung auch auf österreichischen Feldern
Im Fall des oberösterreichischen Gemüsebauern dürften sowohl Arbeitsbedingungen als auch Unterkünfte anständig aussehen, zumindest ist nichts Gegenteiliges bekannt. Das ist leider nicht der Regelfall in Österreich, wie immer wieder Reportagen zeigen. Über Personalagenturen werden dabei Menschen angeworben und dann ausgebeutet.
Auch Todesfälle und schwere Verletzungen auf den Feldern sind dokumentiert, die heimische Landwirtschaft ist auf die importierten Arbeitskräfte jedoch angewiesen. Ohne die Mitwirkung von tausenden Menschen wäre die Ernte nicht durchführbar, dabei dürfte es jedoch immer wieder zu Fällen von Missbrauch kommen.
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