Eine Aussage liest man in diesen Stunden immer wieder, sie stammt von Menschen unterschiedlichen Alters gleichermaßen wie von Experten auf ihren Gebieten: „So etwas haben wir hier noch nie erlebt“. Was sich aktuell in Teilen von Österreich abspielt, insbesondere in einigen Gemeinden in Kärnten und der Steiermark, das hat inzwischen historische Ausmaße angenommen. Und zwar in negativer Hinsicht.
Menschen werden mit Hubschraubern aus Bergregionen ausgeflogen, amtliche Schriftstücke mit der Warnung vor „Lebensgefahr“ und „Gefahr in Verzug“ werden per Mail an die Bewohner*innen verschickt. So geschehen etwa in der Ortschaft Christofberg in der Marktgemeinde Brückl. Auch Gemeinden im steirischen Bezirk Leibnitz sind von schweren Hochwassern betroffen, dutzende Häuser mussten evakuiert werden.
Inzwischen hat sich die Unwetter-Gefahr weiter in den Norden verlagert, vor allem Regionen in Tirol, Salzburg, Oberösterreich und der nördlichen Steiermark werden in den kommenden Stunden von anhaltendem Starkregen betroffen sein. Was derzeit noch im Süden traurige Realität ist, kann daher bereits heute Abend in diesen Regionen eintreffen. Doch auch in Kärnten und der Steiermark ist die Gefahr noch nicht gebannt.
Der ORF-Wetterdienst informiert: „Die größten Regenmengen erwarten wir in den kommenden 48 Stunden vom Bregenzerwald über das Salzkammergut bis ins Mostviertel und zum Mariazellerland, und zwar noch einmal 30 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter, punktuell auch deutlich mehr.“
Nach wie vor arbeiten tausende – Großteils freiwillige – Einsatzkräfte daran die Auffangbecken vorm Brechen zu bewahren oder gröbere Hangrutsche zu verhindern. Straßen sind gesperrt und generell wird nach wie vor davon abgeraten, nicht notwendige Ausfahrten zu unternehmen. Die Gefahr ist nach wie vor groß, dass es zu Murenabgängen kommt. In der Stadt Graz wurde vor kurzem die Muruferpromenade aufgrund der gelben Warnstufe gesperrt.
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