Zugegeben, fast 500 Seiten in Karton gebunden laden zunächst nicht zum Lesen ein. Nicht mal einen gelernten Buchhändler und begeisterten Buchleser wie mich. Doch wer sich dem Monstrum an einem Buch widmet, der wird dafür schnell belohnt. Und zwar in mehrfacher Hinsicht, denn was man hier bekommt, das kann sowohl inhaltlich als auch von der Aufbereitung her getrost als beeindruckend und einzigartig bezeichnet werden.
Das „Klimabuch“ von Greta Thunberg und einer Legion an Journalist*innen, Forscher*innen und Aktivist*innen ist beides, sowohl leicht lesbar und grafisch gut visualisiert als auch unglaublich profund. Es ist schon jetzt, wenige Tage nach seinem Erscheinen, ein Standardwerk, das allen ans Herz gelegt werden kann – vor allem denen, die der Klimabewegung noch immer skeptisch gegenüber stehen.
Leicht lesbar, gut aufbereitet
All jenen, die sich über Proteste im öffentlichen Raum aufregen, über die Ökologisierung unseres Steuersystems oder über gesetzliche Regulative. Nicht weil ich glaube, dass dieses Buch sie bekehren könnte. Sondern weil die Hintergründe und Zusammenhänge darin so bestechend gut dargestellt sind, dass man sich zwangsläufig intensiver damit beschäftigen möchte. Und dazu braucht man auch keinen akademischen Abschluss.
Auch wenn die klingenden Namen der Autoren gegenteiliges vermuten lassen, die Darstellung ihrer Sichtweisen, ihrer Erfahrungen und ihres Wissens ist so gestaltet, dass man gut folgen kann. Was ist der „Jetstream“ und was hat er mit uns in Österreich zu tun? Wie hängen Erderwärmung, zwischenmenschliche Konflikte und Migrationsbewegungen zusammen? Welche Rolle spielen Wälder im Kampf gegen die Klimakrise?
Die Klimakrise ist eine soziale Krise
Das und vieles mehr wird in dem Buch nicht nur thematisiert, sondern geradezu umfassend beleuchtet. Doch vielleicht am wichtigsten ist, zumindest für mich, die Zusammenschau der verschiedenen Krisen, mit denen wir gegenwärtig weltweit und natürlich auch in Europa konfrontiert sind – und wie wir die Ursachen, statt die Symptome bekämpfen müssen und können, wenn wir sie eines Tages überwinden möchten.
Und so schreibt Greta Thunberg am Ende: „Die Klima- und Ökologiekrise ist eine Krise der Ungleichheit und der sozialen Ungerechtigkeit. Diejenigen, die am stärksten betroffen sind, sind diejenigen, die am wenigsten zur Entstehung der Probleme beigetragen haben.“ Wie wahr. Ihr Buch wird die Welt nicht retten – aber vielleicht einige seiner Leser*innen, wenn sie sich aufmachen selbst aktiv zu werden. Noch ist es nicht zu spät.
Gewinnspiel: oekoreich verlost zwei Exemplare
Ein Wermutstropfen ist der Preis. Mit rund 38 Euro im österreichischen Buchhandel ist das Werk sehr teuer. Das ist zwar nachvollziehbar, die Papierpreise sind enorm gestiegen. Und dennoch sollte gerade dieses geballte Wissen allen Menschen zugänglich sein, nicht nur denen, die sich das Buch leisten können. Um diese ökonomische Barriere zu überwinden und einen Beitrag zur Verbreitung zu leisten, verlosen wir mit Unterstützung des S. Fischer-Verlags zwei Exemplare.
Wer also gerne ein druckfrisches Exemplar von „Das Klimabuch“ von Greta Thunberg gewinnen möchte, der schreibt bitte ein kurzes Mail an initiative@oekoreich.com. Es reicht eine kurze Begründung, wieso man sich freuen würde, dieses besondere Buch kostenfrei zugeschickt zu bekommen. Unter allen Einsendungen werden zwei Gewinner*innen ausgewählt und dann per Mail verständigt. Wir wünschen viel Glück!
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