Die warnenden Rufe kommen diesmal nicht aus der Ecke der Klimaaktivisten, sondern von Seiten des für Aktivismus und Skandalisierung unverdächtigen Bundesforschungszentrums für Wald – doch sie fallen ebenso drastisch aus, wie man das von den jungen Menschen auf den Straßen gewohnt ist. Der Wald sei „massiv unter Druck“, berichteten die Forscher jüngst im Gespräch mit dem ORF.
In den letzten Jahren habe sich die Durchschnittstemperatur um 2 Grad erhöht, das würde einem Anstieg in der Seehöhe um bis zu 300 Meter entsprechen. Dazu kommt ein Ausbreiten von Schädlingen wie dem Borkenkäfer, auch das hat unmittelbar mit dem Klimawandel zu tun. Und nicht zuletzt fehlt immer öfter in den Böden das Wasser, vor allem in den östlichen Regionen von Österreich. Eine fatale Mischung.
Das Ökosystem verliert seine Wehrhaftigkeit
Der letzte Dominostein ist das Extremwetter, das immer häufiger vorkommt – damit sind etwa Stürme gemeint, die binnen von Minuten tausende Bäume regelrecht umwerfen können. All das ist miteinander verbunden, denn ein geschwächtes Ökosystem ist weniger wehrhaft gegen diese Ereignisse. Der Schaden geht in die Millionen und wächst von Jahr zu Jahr, doch das ist nur die eine Seite der Medaille.
Denn der Wald ist eine wichtige CO2-Senke, nimmt also schädliche Emissionen auf, speichert sie und schenkt uns dafür Luft. Doch das geht nur bis zu einem gewissen Grad. Die Forscher vom Bundesforschungszentrum weisen daher darauf hin, dass aktiv in den Wald eingegriffen werden müsse, um ihn „klimafit“ zu machen – nach Jahrhunderten der Bewirtschaftung könne man ihn sich nicht selbst überlassen.
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