Seine Produkte liegen in allen BILLA-Filialen im ganzen Land, sie sind von der Aufmachung scheinbar bewusst „exotisch“ gestaltet und sollen offenbar Urlaubsflair vermitteln. Die Rede ist von der Marke „Bali Brunch“ des deutschen Influencers Hank Ge, der seinen Sitz in Österreich hat und wohl gutes Geld damit verdient, dass er mit dem Begriff Bali spielt.
Eine Palme ziert etwa den „Bali Brunch Good Mood Tomato Hummus“, es gibt einen „Bali Brunch Sunrise Wrap“ und allerlei andere Produkte, auch aus dem Non-Food-Bereich. Dass das nicht nur gut ankommt, das zeigt eine aktuelle Kontroverse. Denn immer mehr Menschen wollen diese Form der kulturellen Aneignung nicht hinnehmen.
Kein Interesse an Zusammenarbeit
Vor allem jene, denen Bali wirklich am Herzen liegt – Menschen aus Indonesien bzw. mit indonesischen Wurzeln. In einem aufsehenerregenden Kommentar in sozialen Netzwerken beklagen sie, dass die Menschen in Bali nicht profitieren würden von dieser Form der Kommerzialisierung. Ganz im Gegenteil, sie würden diese als rassistisch wahrnehmen.
Wie der „Standard“ berichtet, hat der deutsche Influencer Hank Ge, stets braun gebrannt, Unverständnis darüber gezeigt, dass er derart bewertet wird. Er lud das Kollektiv, das Kritik an ihm geäußert hat, kurzerhand dazu ein gemeinsam mit ihm Business zu machen – in Form von Rezepten, die man zusammen erstellen könnte. Und erhielt postwendend eine Abfuhr.
BILLA profitiert - auch von Greenwashing?
Das Kollektiv habe kein Interesse daran mit ihm zusammenzuarbeiten, damit er noch mehr Profit machen könne, so die Antwort. Auch der BILLA-Konzern, der ebenfalls gut an der Marke verdienen dürfte, steht damit einmal mehr in der Kritik. Eine Stellungnahme des milliardenschweren Händlers liegt allerdings nicht vor.
Über die Zusammenarbeit von Hank Ge mit dem REWE-Konzern haben wir bereits früher berichtet, so verdiente er etwa an der Mitwirkung in einem dubiosen "Expertenrat", der vegane Produkte verbreiten soll. Dass es sich dabei um Greenwashing handeln könnte, das steht ebenfalls im Raum. Denn die "Bali Brunch"-Produkte enthalten mitunter Palmöl - und das hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun.
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