Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Almen in Österreich in der Praxis aus? Schon seit längerem berichten Bergbauern von Wassermangel und Versorgungsproblemen für die Tiere, auch die Pflanzenarten verändern sich sichtbar. Doch wissenschaftliche Daten, spezifisch zu den Almen in Österreich, die lagen bislang noch nicht hinreichend vor.
Genau das hat die HBLFA Raumberg-Gumpenstein nun geändert, kürzlich wurden Ergebnisse der Wiederholung einer Untersuchung aus dem Zeitraum 1993 bis 1996 veröffentlicht. Demnach wurden in der neuen Untersuchungsperiode höhere Temperaturen vor der Ernte im Ausmaß von bis zu 2,1 Grad gemessen, der Niederschlag sank um fast 7 Prozent.
Früherer Weidebeginn künftig notwendig
Die Erwärmung führte zwar laut Untersuchung in absoluten Zahlen zu einem früheren Vegetationsbeginn und damit einhergehend auch um einen um fast 14 Prozent höheren Futterertrag. Gleichzeitig sinkt aber insgesamt betrachtet dennoch der Futterwert aufgrund der Zusammensetzung. Künftig werde der Weidebeginn früher beginnen müssen.
Außerdem wurde ein Rückgang von Weidevieh im Ausmaß von rund 18 Prozent im Vergleich zur Periode Anfang der 1990er-Jahre festgestellt. Zu den Ableitungen der Studie gehört vor allem, dass die Beweidung systematisch durchgeführt werden müsse und eine aktive Weidepflege durch die Bauern selbst unbedingt notwendig sei.
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