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Katzen in Not: Gemeinde hilft nicht, weil es „laut Gesetz keine Streunerkatzen gibt“

Selbst ein Angebot der Stiftung COMÚN wurde ausgeschlagen - kann es da wirklich ums Geld für die Katzen gehen?

5/11/2025
  • Österreich
  • Tiere
Katzen in Not: Gemeinde hilft nicht, weil es „laut Gesetz keine Streunerkatzen gibt“

Hunderttausende Streunerkatzen gibt es in Österreich, viele Menschen kümmern sich in ihrer Freizeit um ihre medizinische Versorgung, ihre Fütterung und auch um ihre Kastration. Denn dieser Eingriff, der mit 60 bis 120 Euro vergleichsweise günstig ist, ist das einzige wirksame Mittel zur Vermeidung von noch mehr Elend. Ein unkastriertes Katzenpaar kann in wenigen Jahren bis zu 10.000 Nachkommen produzieren.

Einige Bundesländer in Österreich haben angekündigt das Engagement dieser Tierfreundinnen und Tierfreunde zu unterstützen und, etwa in Niederösterreich, eine eigene Förderstruktur aufgebaut. Demnach übernimmt das Land zwei Drittel der Kosten für die Kastration, wenn die betreffende Gemeinde das letzte Drittel begleicht. Es geht also um 20 bis 40 Euro pro Tier, die von der Gemeinde getragen werden müssten.

Ein Gesetz, das nicht eingehalten wird

Doch leider weigern sich einige Gemeinden vehement ihren Beitrag zu leisten und das mit teils absurden Begründungen. Einen solchen Fall gibt es etwa im Waldviertel, genauer gesagt in der Gemeinde Groß Gerungs. Dort verweist man bei Nachfrage auf einen Beschluss des Gemeinderats, wonach man sich nicht beteiligen würde, weil es laut Gesetz keine Streunerkatzen geben dürfe. Was soll das bedeuten?

Seit dem Jahr 2005 besteht eine Kastrationspflicht in Österreich, sie schließt seit 2016 ausdrücklich auch Bauernhofkatzen mit ein. Und trotzdem passiert es, dass Katzen nicht kastriert werden und sich daher unkontrolliert vermehren. Das Gesetz wird nicht eingehalten, die Tiere leiden – und die Gemeinden schauen weg. Ja, so ist es zumindest im Fall der Gemeinde Groß Gerungs. Und sie ist damit leider nicht alleine, wie mehrere Berichte zeigen.

Angebot der Stiftung COMÚN wird ausgeschlagen

Das Land Niederösterreich gibt sich auf Rückfrage auch nicht unbedingt unterstützend. Man würde den Gemeinden das Angebot machen, könne sie aber nicht zur Beteiligung zwingen. Selbst der Vorschlag der Stiftung COMÚN, dass diese die Hälfte für die Kosten der Gemeinde übernehmen würde, es blieben dann nur noch 10 bis 20 Euro pro Tier für die Gemeinde pro Kastration zu finanzieren, wurde abgelehnt.

Kann es da wirklich ums Geld gehen? Scheinbar ist manchen das Wohl der Tiere wirklich nicht besonders wichtig. Für die ehrenamtlichen Katzenfreunde bedeutet das, dass sie auf den Gesamtkosten sitzenbleiben. Denn beteiligt sich die Gemeinde nicht, finanziert auch das Land nicht mit. Eine Lücke im System, die dringend nach einer Reparatur schreit. oekoreich hat eine Sammlung eingerichtet und bleibt an der Sache dran!

Sammlung läuft weiter

Unterdessen läuft eine Sammlung der Stiftung COMÚN zur Übernahme der Kastrationskosten weiter. 100 Prozent der Spenden fließen ausschließlich in die Kastration von Streunerkatzen und werden direkt an die Tierärzt*innen überwiesen, um Missbrauch zu vermeiden. Beteiligen kann man sich via GofundMe, über die Homepage von oekoreich oder direkt auf das Konto der Stiftung:

Empfänger: Stiftung COMÚN
Verwendungszweck: Streuner
IBAN: AT96 2011 1839 3960 9200
BIC: GIBAATWWXXX


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