Der Wunsch nach mehr Transparenz bei Lebensmitteln, Textilien und technischen Gütern ist so groß wie noch nie. Immer mehr Menschen wollen wissen, woher die Produkte wirklich stammen und was mit ihrer Erzeugung alles verbunden war. Sowohl ökologische Aspekte, etwa das Ausmaß an Wasserverbrauch und der Klimafußabdruck, als auch soziale Aspekte, etwa Kinderarbeit oder faire Entlohnung, sind von steigendem Interesse.
Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und ihre Lieferketten durchleuchten. Immerhin schreiben insbesondere multinational agierende Konzerne in Österreich hohe Profite, während ihrer Zulieferer viel zu oft unter skandalösen Bedingungen produzieren. Das betrifft etwa Handelskonzerne, die Produkte aus Naturzerstörung, Tierquälerei und Kinderarbeit ins Regal legen und gute Geschäft machen.
Greenwashing-Verdacht
Nun hat sich vor kurzem eine neue Initiative unter dem klingenden Namen „Jetzt tun!“ gegründet, sie möchte „Greenwashing und Worthülsen“ den Kampf ansagen. Wenn man aber sieht, wer die treibenden Kräfte hinter der Initiative sind, allen voran der von BILLA & Co dominierte Handelsverband, dann kommt Greenwashing-Verdacht auf. Auch IKEA, wohl einer der größten Umweltsünder und Profiteure von Raubbau, wird gelobt.
Was genau diese ominöse Konzern-Initiative machen möchte, außer offenbar hochpreisige Veranstaltungen zu organisieren, bei denen scheinbar just die Motoren von Ausbeutung und Zerstörung ins rechte Licht gerückt werden, das weiß bislang niemand. Vorsicht ist jedenfalls geboten, immerhin wäre der wesentlichste Beitrag, den solche Unternehmen leisten könnten, die Übernahme der eigenen Verantwortung. Das jedoch scheint hier nicht zu passieren.
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