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Greenwashing: Profit mit Massentierqual, Werbung mit veganer Linie

Ein großer deutscher Fleischkonzern steht erneut in der Kritik - diesmal gehts nicht um Tierquälerei oder Arbeitsausbeutung, sondern um Greenwashing.

7/27/2022
  • Tiere
  • Ernährung
  • Deutschland
Greenwashing: Profit mit Massentierqual, Werbung mit veganer Linie

"Die machen ihr Geld mit tierquälerischer Massentierhaltung und sagen dann, wir haben auch eine wir haben auch eine vegane Linie.“ Harte Worte der Kritik fand der frühere deutsche Umweltbundesminister Jürgen Trittin kürzlich am umstrittenen Geflügelfleischproduzenten WIESENHOF. Anlass war, dass der Konzern nun als Hauptsponsor auf den Trikots des Fußballvereines Werder Bremen auftaucht - doch nicht etwa mit seinen Fleischprodukten, sondern mit der neuen veganen Linie „Green Legend“.

Für Trittin, bis zur Zusammenarbeit des Vereins mit dem umstrittenen Fleischkonzern als Umweltbotschafter für Werder Bremen im Einsatz, ein klarer Fall von Greenwashing. Denn hinter der neuen Marke „Green Legend“, unter der pflanzliche Fleisch- und Wurstprodukte vertrieben werden, steckt der deutsche Industriegigant PHW und der macht seinen Profit mit Tierleid. Hinter dem Kürzel steckt die „Lohmann & Co. AG“, dabei handelt es sich um einen milliardenschweren Konzern mit Sitz in Liechtenstein.

Ein Konzern der Kontroversen

WIESENHOF ist ein Teil dieser Gruppe und steht seit Jahrzehnten wegen Verletzungen von Arbeitsrechten und Tierschutzbestimmungen in der Kritik. Auch Vorwürfe über den illegalen Export von Tiermehl aus Schlachtabfällen nach Vietnam dokumentiert, oder tierquälerische Zustände, wie sie auch in der aufsehenerregenden ARD-Dokumentation „Das System Wiesenhof: Wie ein Geflügelkonzern Tiere, Menschen und die Umwelt ausbeutet“ festgehalten wurden. Zuletzt wiesen Medien-Recherchen darauf hin, dass offenbar auch nicht deklariertes Separatorenfleisch in den Produkten von WIESENHOF und anderen Fleischkonzernen zum Einsatz kommt.

Nun versucht man offenbar mit „Green Legend“ ein anderes Kundensegment zu gewinnen und investiert Millionen ins Marketing. Haupttreiber des Umsatzes im Konzern bleibt freilich die Massentierqual. Denn von den über 2,7 Milliarden Euro an Umsatz im Jahr 2021 sollen Schätzungen zufolge mehr als die Hälfte auf das Geschäftsfeld WIESENHOF entfallen. Große Einnahmen erzielt der Konzern auch mit seinen Brütereien und Beteiligungen an ausländischen Unternehmen der Fleischindustrie.


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