So manch einer denkt bei dem Wort Gorilla sofort an eine der wohl berühmtesten tierischen Kinofiguren unserer Zeit: King Kong. Im Kopf läuft der Film ab, wie der riesige Affe auf das Dach des Empire State Buildings kletterte. Ganz im Gegensatz zu dem Kunstwesen auf der Leinwand, sind die Gorillas, größte Gattung der Menschenaffen, sanftmütige Wesen.
Ein ausgewachsenes Gorilla-Männchen kann stehend bis zu 1,75 Meter groß werden und mit bis zu 200 Kilogramm sind sie auch keine Leichtgewichte. Die Menschenaffen leben in Gebieten des mittleren Afrikas und sind Waldbewohner. Gorillas sind soziale Tiere, die in Gruppen mit 8 bis 40 Individuen leben.
Ein klarer Tages-Rhythmus
In den meisten Gruppen gibt es ein Männchen, welches die dominante Rolle übernimmt. Der Tagesplan der Primaten unterscheidet sich vom Rhythmus her nicht sonderlich von dem der Menschen. Gorillas sind tagaktiv und ihre Aktivitäten sind von etwa 6 Uhr morgens bis etwa 18 Uhr abends beschränkt. Wobei sie gerne ein Mittagsschläfchen halten, zu dem sie sich für jedes Schläfchen ein neues Nest aus Blättern und Ästen bauen.
Dem zweifelhaften Ruf als wilde und gefährliche Primaten, wie er oft in der Popkultur gezeichnet wird, werden die Gorillas nicht einmal bei Auseinandersetzungen gerecht. Bei Konfrontationen mit anderen Gorilla-Gruppen, meiden beide die direkte Kommunikation und gehen sich lieber aus dem Weg. Nur selten kommt es zu Feindseligkeiten, welche meistens durch Drohgebärden und Gebrüll ausgetragen werden.
Gefährdete Vegetarier
Gorillas ernähren sich ausschließlich aus Blättern und in seltenen Fällen von Früchten, sie sind also Pflanzenfresser. Auch um ihre Wasserversorgung müssen sie sich keine Sorgen machen, denn etwa 90 Prozent des Wasserbedarfs nehmen sie über die Nahrung auf.
Gorillas wurden auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere, welche die internationalen Naturschutzunion (IUCN) publiziert, zwar von „kritisch gefährdet“ auf „gefährdet“ zurückgestuft (Stand März 2021). Und der Bestand an Berg-Gorillas, welche im Schutzgebiet an der Grenze zwischen Ruanda und Uganda leben, hat sich von 480 Gorillas auf 604 Tiere erhöht. Doch zusammen mit der einzig anderen Berggorilla-Population, welche im Bwindi Impenetrable National Park in Uganda lebt, deren Zahl auf 400 Tiere kommt, hat sich die Gesamtzahlt der weltweit freilebenden Berggorillas nur auf 1004 Tiere erhöht.
Die Fortsetzung dieser Entwicklung ist von hoher Bedeutung, denn Gorillas sehen sich nach wie vor mehreren menschgemachten Bedrohungen ausgesetzt. Wilderei und Abholzung des Lebensraumes sind nur zwei der Faktoren, die den Bestand und das Überleben dieser faszinierenden, sanftmütigen Riesen täglich bedrohen.
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