Die Grillsaison hat in Österreich begonnen und damit auch der Griff zu Grillfleisch. Neben den Klassikern wie Würstel, Kotelett und Steak, erfreut sich Hühnerfleisch steigender Beliebtheit. Während etwa der Konsum von Schweinefleisch in Österreich und Deutschland im Sinken befindlich ist, stieg der Verzehr von Hühnerfleisch zuletzt deutlich. Doch das beliebte Geflügel wird nicht nur in Form von Filet und Keulen gekauft, sondern auch bereits mariniert. Das verspricht weniger Arbeit und eine schnelle Zubereitung.
Die Supermärkte machen mit dieser vorbereiteten Ware ein Bombengeschäft, sie können diese deutlich teurer verkaufen. Und es gibt einen weiteren Vorteil für sie, immerhin können sie dadurch auch Importware noch einfacher verkaufen. Möglich macht das ein Schlupfloch in der bestehenden gesetzlichen Regelung die vorsieht, dass mariniertes Fleisch bereits als „verarbeitet“ gilt und damit nicht mehr hinsichtlich der Herkunft gekennzeichnet werden muss.
Und so findet sich insbesondere beim marinierten Grillfleisch viel Fleisch aus dem Ausland. Als Beispiel kann hier die Marke AIA aus Italien genannt werden, die nicht umsonst mehrmals in der Kritik stand. Hintergrund waren gigantische Tierfabriken im Umfeld von Verona, in denen systematische Misshandlung von Tieren dokumentiert wurde. Auch die Fütterung mit genmanipuliertem Kraftfutter und Soja aus dem brandgerodeten Regenwald führten zu großer Kritik an Branchenprimus SPAR, der massenhaft diese Produkte verkauft.
Genau diese Marke ist auch beim jüngsten Test der Arbeiterkammer Oberösterreich negativ aufgefallen, leichte sensorische Mängel wurden an dem untersuchten Geflügelfleisch festgestellt. 10 Produkte wurden von den Konsumentenschützer*innen der AK unter die Lupe genommen und größtenteils schnitten sie gut ab. Ein Persilschein ist das zwar noch nicht, immerhin steckt hinter der Importware oft auch systematisches Tierleid. Wo möglich, sollte daher grundsätzlich nur Fleisch aus Österreich konsumiert werden.
Mehrere Testverlierer
Doch wirklich grobe Mängel wurden nur bei zwei Produkten festgestellt, diese fielen dann auch durch den Test. Einerseits ist dies das Produkt „Hähnchen Grillplatte gewürzt“ des deutschen Herstellers „Gut Langenhof“. Dieses wurde als für den menschlichen Verzehr ungeeignet eingestuft, die Tester sprachen gar von „ekelerregend“ angesichts des Geruchs und Anblicks der Ware. Auch die mikrobiologische Untersuchung ergab eine Kontamination mit Bakterien, darunter auch Fäkalkeime. Finger weg also von diesem Produkt.
Außerdem schnitt auch die „BBQ Hühner Grilltasse gewürzt“ von HOFER negativ ab, sie wurde als wertgemindert eingestuft. Das erklärt sich daraus, dass Federkiele und Nierenreste ersichtlich waren, die Haut sich ablöste, Knochensplitter festgestellt wurden sowie das Produkt missfärbig war. Auch das BILLA-Eigenmarken-Produkt „Chicken Wings BBQ“ von CLEVER wies mikrobiologische Mängel auf, die Gesamtkeimanzahl lag über dem Richtwert. Die anderen Produkte wiesen keine gröberen Mängel auf.
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