Haben Sie sich schon mal gefragt, wer eigentlich an unseren Lebensmitteln was verdient? Etwa an der Milch? Wie viel von einem Liter verkaufter Milch erhalten die produzierenden Landwirte, die verarbeitenden Molkereien oder die Handelskonzerne, die uns die Packung ins Regal stellt? Das ist ein gut gehütetes Geheimnis. Aus gutem Grund – für diejenigen, die davon profitieren. Und das sind nicht die Bäuerinnen und Bauern.
Denn den Großteil streifen die Konzerne ein, nicht die Landwirte. Das Magazin „Profil“ hat nun eine Rechnung angestellt, um die Verteilung besser zu veranschaulichen. Demnach erhalten die Bäuer*innen weniger als ein Drittel vom Verkaufspreis ihrer Milch, ein Viertel bleibt bei den Molkereien und ganze 45 Prozent behalten sich die Handelskonzerne. Da fragen sich wohl viele Menschen zurecht, ob das fair ist.
Ein unfaires Geschäft
Diese prozentuelle Verteilung umgerechnet: Kostet ein Liter Milch im BILLA-Supermarkt derzeit 1,29 Euro, dann erhalten die Bäuer*innen gerade mal 39 Cent davon. Dem milliardenschweren deutschen Handelskonzern hingegen bleiben 55 Cent von jedem verkauften Liter Milch, also 40 Prozent mehr als den Landwirten. Womit ist diese große Differenz in der Verteilung der Verkaufserlöse zu erklären?
Immerhin müssen Landwirte nicht nur Anschaffungskosten für die Tiere, Futterkosten, Strom- und Wasserkosten, die Erhaltung der Gebäude, die Tierärzte und vieles mehr bezahlen. Den Rest an Verarbeitung und Veredelung übernimmt die Molkerei. Der Handel hingegen bekommt die fertige Packung Milch und stellt sie ins Kühlregal. Kein Wunder, dass die Handelskonzerne fette Gewinne feiern, während immer mehr Höfe zusperren müssen.
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