Auf fast jeder Packung im Supermarkt, egal ob es sich um Öl, Mayonnaise oder Tee handelt, findet sich ein Österreich-Bezug. Einmal ist es eine Österreich-Fahne oder eine rot-weiß-rote Banderole, mal ist es ein Schriftzug mit Sprüchen wie „Abgepackt in Österreich“. All dies hat nur einen einzigen Zweck, nämlich Konsument*innen vorzugaukeln, dass es einen nationalen Bezug gibt – in viel zu vielen Fällen ist der aber nicht in der erhofften Form vorhanden.
Die NGO Foodwatch Österreich demonstriert diese Masche anhand mehrerer konkreter Beispiele. Da ist zum Beispiel die Mayonnaise von KUNER. Auf der Tube findet sich eine rot-weiß-rote Schleife, darin kann man „Österreichs beliebteste Mayonnaise“ lesen. Auf einen schnellen Blick kann das dazu führen, dass Menschen glauben, dass das Produkt aus Österreich stammt. Das ist nur leider nicht so, wie Foodwatch zeigt.
Klassische Mogelpackung
Denn der milliardenschwere Unilever-Konzern, der inzwischen hinter der Marke KUNER steckt, hat in der Vergangenheit bereits klargestellt, dass die Eier und das Öl von irgendwo aus Europa stammen, aber nicht aus Österreich. Mehr Details erfährt man auch auf Rückfrage nicht, wie Foodwatch berichtet, obwohl der Konzern sonst gerne mit Nachhaltigkeit und Verantwortung für die Umwelt wirbt. Eine klassische Mogelpackung.
Auch bei KNORR, mittlerweile ebenfalls eine Marke des britischen Unilever-Konzerns, hat man das Spiel mit der zweifelhaften Angabe perfektioniert. Dort wird auf Produkten mit „Qualität aus Österreich“ in einem rot-weiß-rotem Kasten geworben, obwohl die Herkunft der verwendeten Kartoffeln nicht offengelegt wird. Auch hier muss davon ausgegangen werden, dass die Rohstoffe eben nicht aus Österreich stammen.
Eine fragwürdige Nicht-Auskunft
Ein weiteres Beispiel liefert laut Foodwatch die Firma ÖLZ. Der Bäckereibetrieb aus Österreich bewirbt seinen Strudel mit dem Spruch „Topfen aus Österreich“ auf rot-weiß-roter Fahne. Die wichtigen Zutaten für den Strudel, Eier und Mehl also, stammen aber nicht aus Österreich. Und so muss davon ausgegangen werden, dass hier auch Eier und Mehl aus dem EU-Irgendwo stammen. Und das ist in mehrfacher Hinsicht fragwürdig.
Oft und gerne angewandt wird auch der Zusatz „Abgefüllt in Österreich“. Zum Beispiel beim Eigenmarken-Maiskeimöl von BILLA. Das „CLEVER“-Produkt ist aber leider nicht sehr clever, wenn trotz Rot-weiß-rotem Herz auf der Packung steckt in der Flasche das Öl aus Irgendwo, aber leider nicht aus Österreich. Auch hier erkennt man wieder, dass es bei der Transparenz noch einigen Aufholbedarf gibt, bis Konzerne aufhören uns an der Nase herumzuführen.
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