Die Naturkatastrophe in Polen und Deutschland in der Oder, die sich immer mehr als Umweltverbrechen entpuppt, zieht immer weitere Kreise. Mittlerweile sind hunderttausende Fische gestorben, hunderte Ehrenamtliche holen tonnenweise verendete Tiere aus dem Fluss. Ein Ende des Sterbens ist nicht absehbar und es wird sich nach Meinung von Expert*innen noch deutlich ausweiten. Der brandenburgische Umweltminister bezeichnet die Lage als katastrophal: „Das gesamte Ökosystem ist beschädigt“.
Als „apokalyptisch“ bezeichnen Menschen vor Ort den Anblick der toten Flussabschnitte. Die Suche nach den Ursachen ist noch immer nicht abgeschlossen, erste Vermutungen, wonach eine Quecksilbervergiftung verantwortlich sein könnte, haben sich nicht verdichtet. Andere Quellen sprechen davon, dass eine polnische Papierfabrik giftige Chemikalien ins Wasser geleitet haben könnte. Auch das hat sich, nach Angaben polnischer Behörden, noch nicht bestätigt. Ein Kopfgeld von über 200.000 Euro soll die Suche nach den Tätern befeuern.
Eine wahre „Giftwelle“ bahnt sich unterdessen den Weg in die Ostsee, wo schon jetzt Expert*innen vor den Auswirkungen auf das fragile Ökosystem warnen. Auch die Badestrände von Usedom, ein Ziel von tausenden Tourist*innen jedes Jahr, könnten verseucht werden. Behörden auf beiden Seiten der Grenze warnen davor mit dem Wasser in Berührung zu kommen und rufen die Bevölkerung auf Abstand zu wahren. Solange nicht klar ist, womit das Wasser verseucht ist, könnten erhebliche Gesundheitsschäden drohen.
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