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Bauern geben Einblick: Darum müssen sie massenhaft frisches Obst & Gemüse vernichten

Immer mehr Menschen kritisieren die Methoden der Supermarkt-Konzerne - vor allem die Bäuerinnen und Bauern, die ihre Ware vernichten müssen.

5/19/2025
  • Ernährung
  • Landwirtschaft
Bauern geben Einblick: Darum müssen sie massenhaft frisches Obst & Gemüse vernichten

Die Supermarkt-Regale sind prall gefüllt mit Obst und Gemüse, in allen möglichen Farben strahlen die Früchte den Menschen in den Filialen entgegen. Doch immer öfter stammt die Ware nicht aus der Umgebung oder auch nur aus dem Inland, sondern reist über tausende Kilometer weit. Das betrifft Gemüse genauso wie Obst und diverse Früchte, etwa Erdbeeren.

Dass die Importware da teilweise nur ein Drittel der heimischen Erzeugnisse kosten, liegt auch daran, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Feldern in Nordafrika und Südeuropa systematisch ausgebeutet und die Natur zerstört wird. Nun wenden sich auch Bäuerinnen und Bauern aus Österreich & Deutschland an die Öffentlichkeit. Hier ein ungekürzter Beitrag eines deutschen Gemüsebauern, Gemüse Pfalz, der gerade für viel Aufmerksamkeit sorgt:

„Weil wir als Gemüsegärtner unser Obst und Gemüse mit viel Liebe und Herzblut hegen und pflegen, tun uns diese Bilder selbst am meisten weh! Die Gründe, warum wir jetzt teilweise Salatköpfe, Radieschen oder Kohlrabi im Gemüsegarten Pfalz häckseln und unterpflügen müssen, sind vielfältig:
 
Obwohl die Pfalz - als größtes zusammenhängendes Freilandanbaugebiet für Frischgemüse in Deutschland - bei knackfrischen Salaten, Radieschen, Spargel, Erdbeeren, Mairübchen, Bundzwiebeln, Petersilie etc. bereits seit Wochen voll ernte- und lieferbereit ist, kommt unser Obst und Gemüse noch immer nicht vollständig bei den bundesweiten Verbrauchern an. Unverständlicherweise wird – in der heimischen Saison – noch immer sehr viel Obst und Gemüse aus Südeuropa oder Nordafrika nach Deutschland geliefert, das wir aktuell bei uns viel frischer und nachhaltiger anbauen und anbieten können.
 
Während die Regalplätze in den Supermärkten noch mit Auslandsware belegt sind, wachsen unsere Salate, Radieschen, Kohlrabi zwischenzeitlich natürlich weiter. Das führt dazu, dass wir beispielsweise Salatköpfe mit 700 Gramm und mehr auf den Feldern stehen haben. Diese Größengewichte übersteigen die Vorgaben und Handelsklassen und lassen sich deswegen nicht mehr wie gewohnt vermarkten. Darüber hinaus benötigen wird das Feld auch für die Folgekultur.
 
Auch das KO-Kriterium „Ihr seid halt zu teuer!“ trifft nicht ins Schwarze. Logischerweise stehen wir mit dem Ausland im Wettbewerb. Dass dieser Wettbewerb europaweit nicht fair ist und der heimische Obst- und Gemüsebau benachteiligt wird, ist ein anderes Thema. Unsere Erzeugerpreise liegen – obwohl wir mehr Frische bieten und schneller und flexibler liefern können – bereits jetzt schon bei den meisten Produkten unter den Entstehungskosten. Was können wir gemeinsam ändern, damit sich solche Bilder in Zukunft nicht wiederholen? Wir brauchen mehr Wertschätzung für Obst und Gemüse, das möglichst nah am Verbraucher angebaut wird. Kurze Wege vom Feld auf den Tisch sorgen für Frische. Kurze Wege gewährleisten – vor allem in Zeiten weltweiter Krisen – auch eine sichere Versorgung mit gesunden Lebensmitteln.  
 
Deswegen unser Appell: Heimisches Obst und Gemüse muss, sobald es erntebereit ist, den direkten Weg an den „Point of sale“ finden. Nur so haben Verbraucher die Chance zur Wahl. Und Verbraucher, Handel und der Obst- und Gemüsebau profitieren auch künftig von einer nachhaltigen Frischeversorgung mit kurzen Wegen!“


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