Die Klimakrise ist in aller Munde, junge Menschen kleben sich auf Straßen oder halten Demonstrationen im öffentlichen Raum ab, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir unser Konsumverhalten ändern müssen. Weniger Autoverkehr, weniger Fleischkonsum und nach Möglichkeit nicht mit Öl, Gas oder Holz heizen, so lautet die Devise der Stunde.
Da kommt diese Meldung wie der blanke Hohn daher und viele Menschen fragen sich zurecht: Wieso sollen wir uns einschränken, wenn manche machen können, was sie wollen? Die Rede ist von der Jubelmeldung des weltgrößten Anbieters von Privatflügen, der kaum bekannten, aber sehr erfolgreichen „Vista“-Gruppe mit Sitz in der Schweiz.
Extrem schlechte Klimabilanz
Demnach konnte die Gruppe die verkauften Stunden um satte 300 Prozent (!) gegenüber der Zeit vor der Pandemie steigern, im Vorjahresvergleich konnte der Umsatz um 50 Prozent gesteigert werden. Am stärksten war der Zuwachs in Europa, Asien und im Nahen Osten, wo die Nachfrage um fast 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegte.
Über 360 Flugzeuge umfasst die Flotte des Privatjet-Unternehmens mittlerweile, Tendenz stark steigend. Dabei sind die CO2-Bilanzen der Privatflüge extrem schlecht, nicht nur im Vergleich zu Linienflügen mit großen Maschinen. Während bei einem Jumbojet pro Kopf rund 572 Kilogramm CO2 emittiert werden, sind es bei Privatjets ganze 25.000 Kilogramm.
Besonders für Ärger sorgt auch der Umstand, dass das Kerosin von kleinen Flugzeugen bislang nicht besteuert wird und diese auch nicht vom verpflichtenden Emissionshandel der Europäischen Union erfasst sind. 75 Prozent der in Deutschland geflogenen Strecken sind übrigens unter 500 Kilometer lang, so eine aktuelle Auswertung.
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