Die Regiothek wurde für die Zukunft entwickelt. Leider ist dein Browser veraltet und unterstützt möglicherweise einige Techniken nicht mehr. Daher kann es zu Anzeigeproblemen kommen.

Du kannst z.B. Browse Happy besuchen um einen aktuellen Browser herunterzuladen.

Artikel

Aufreger: Schnitzel von „steirischen Bauern“ in Wahrheit aus dem Ausland

Eine Aufdeckung aus der Steiermark sorgt für Empörung.

3/14/2024
  • Tiere
  • Checks & Tests
  • Österreich
  • Konsumentenschutz
  • Landwirtschaft
Aufreger: Schnitzel von „steirischen Bauern“ in Wahrheit aus dem Ausland

Dass man in der Gastronomie in den allermeisten Fällen kein Fleisch aus Österreich aufgetischt bekommt, das wissen viele Menschen spätestens seit der Kampagne des „Tierschutzvolksbegehrens“. Damals wurde vielfach aufgezeigt, wie oft Kalbfleisch aus Holland, Putenfleisch aus Polen oder Schweinefleisch aus Deutschland in Österreich am Teller landen. Produziert wird das dort oft in industrieller Massentierhaltung.

Möglich macht das die Blockade der Herkunftskennzeichnung durch den ÖVP-Wirtschaftsbund und die Wirtschaftskammer, die nach wie vor nicht möchte, dass die Konsumenten erfahren, was ihnen vorgesetzt wird. Was für Auswirkungen das aber haben kann, das zeigt nun ein Fall aus der Steiermark. Dort wurde nämlich Gästen etwas anderes verkauft, als ihnen dann am Ende wirklich serviert wurde.

Tierquälerische Haltungsbedingungen

Wie die „Kleine Zeitung“ exklusiv berichtete, hat ein Lokal im Osten der Steiermark über Wochen hinweg mit einer „Happy Hour“ für Schnitze. geworben und dabei behauptet, dass das Schnitzelfleisch ausschließlich von österreichischen Bauern stammen würde. „Ausschließlich von steirischen und burgenländischen Bauern“ würde das Schnitzel stammen, so der Wortlaut der Bewerbung, die wohl viele Menschen angelockt hat.

Tatsächlich stellte sich aber heraus, dass das Putenfleisch nicht aus Österreich, sondern aus Deutschland stammt. Und dort wiederum gelten ganz andere Haltungsstandards als in Österreich, die Bedingungen für die Tiere werden von Experten als tierquälerisch eingestuft. Außerdem stellen die Importe von Fleisch aus dem Ausland einen direkten Angriff auf die Existenz der heimischen Bäuerinnen & Bauern dar.

Welche Konsequenzen?

Konfrontiert mit der Aufdeckung argumentiert der Wirt mit einem „Fehler“, er habe nur das Schweinefleisch aus Österreich bewerben wollen, nicht aber die Pute. Ob der Fall rechtliche Konsequenzen für ihn haben kann, manche sprechen von „Betrug“ oder „Irreführung“, das wird gerade rechtlich abgeklärt. Fakt ist, dass derzeit niemand sicher sein kann, was in den Restaurants wirklich am Teller landet.

Die Behauptung, dass Fleisch aus Österreich stamme, obwohl es in Wahrheit aus dem Ausland kommt, ist aber schon jetzt nicht mehr erlaubt. Sollte nachgewiesen werden können, dass der Wirt vorsätzlich eine falsche Behauptung über die Herkunft seiner Speisen aufgestellt und kommuniziert hat, so wird das wohl Konsequenzen haben. Wie weitreichend und effektiv diese sind, das steht auf einem anderen Blatt.


In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!

Jetzt abonnieren
Logo Oekoreich

Werde Mitglied bei oekoreich+ und erhalte Zugang zu unseren Top-Stories und exklusive Einblicke.

Mehr erfahren

Jetzt weiterlesen

oekoreich möchte ein bestmögliches Onlineangebot bieten. Hierfür werden Cookies gespeichert. Weil uns Transparenz wichtig ist können Cookies und die damit verbundenen Funktionalitäten, die nicht für die Grundfunktion von oekoreich notwendig sind, einzeln erlaubt oder verboten werden.
Details dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Dort kannst du deine Auswahl auch jederzeit ändern.