Die Regiothek wurde für die Zukunft entwickelt. Leider ist dein Browser veraltet und unterstützt möglicherweise einige Techniken nicht mehr. Daher kann es zu Anzeigeproblemen kommen.

Du kannst z.B. Browse Happy besuchen um einen aktuellen Browser herunterzuladen.

Artikel

Aufgedeckt: So qualvoll sterben heimische Jungbullen im Ausland

Die neuen Investigativ-Recherchen decken unglaubliches Elend auf.

12/1/2022
  • Österreich
  • Landwirtschaft
  • Tiere
  • International
  • Deutschland
Aufgedeckt: So qualvoll sterben heimische Jungbullen im Ausland

Man kann nicht oft genug darauf hinweisen: Immer noch sind elendslange Tiertransporte, von Österreich oder Deutschland in alle Welt, trauriger Alltag in der Landwirtschaft. Es betrifft Kälber, die als „Abfallprodukt“ der Milchproduktion anfallen, es betrifft aber auch Rinder zum vermeintlichen „Herdenaufbau“, womit oft ein verdeckter Schlachttransport gemeint ist. Dutzende Dokumentationen haben ihr Leid bereits aufgezeigt.

Nun hat der deutsche SWR eine weitere Investigativ-Reportage veröffentlicht. Darin wird aufgezeigt, wie deutsche Jungbullen unter furchtbarsten Bedingungen etwa im Libanon sterben. Die Aufnahmen zeigen, wie die jungen Tiere ohne Betäubung beim lebendigen Leib geschächtet werden, also die Halsschlagader geöffnet, wobei sie noch minutenlang verzweifelt um ihr Leben kämpfen und dabei langsam ausbluten.

Umgehungskonstruktion ermöglicht Exporte

Die Journalisten konnten in Zusammenarbeit mit Tierschützern nachweisen, dass es sich dabei um deutsche Jungtiere handelt. Diese dürften, so die Rekonstruktion, von Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern aus zunächst nach Spanien und dann weiter in den Libanon gebracht. Sie dürften zum Zeitpunkt des Transports gerade mal 14 Tage alt gewesen sein – das ist aktuell die rechtlich legale minimale Grenze für den Transport.

Nach der Mast in Spanien werden Tiere aus Österreich und Deutschland mit dem Schiff nach Ägypten, in die Türkei oder in den Libanon gebracht. Eigentlich dürften solche Exporte gar nicht genehmigt werden, weil nicht Spanien der wahre Zielort ist, sondern die Länder Nordafrikas. Diese Umgehungskonstruktion wird leider in der Praxis immer noch angewandt, entsprechend groß ist nun der Druck, dass die EU sich neue Gesetze gibt.


In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!

Jetzt abonnieren
Logo Oekoreich

Werde Mitglied bei oekoreich+ und erhalte Zugang zu unseren Top-Stories und exklusive Einblicke.

Mehr erfahren

Jetzt weiterlesen

oekoreich möchte ein bestmögliches Onlineangebot bieten. Hierfür werden Cookies gespeichert. Weil uns Transparenz wichtig ist können Cookies und die damit verbundenen Funktionalitäten, die nicht für die Grundfunktion von oekoreich notwendig sind, einzeln erlaubt oder verboten werden.
Details dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Dort kannst du deine Auswahl auch jederzeit ändern.