Es ist ein weiterer Meilenstein für mehr Transparenz im Lebensmittel-System und soll sichtbar machen, wie viel die milliardenschweren Handelskonzerne eigentlich jährlich in den Müll schmeißen. Ab 1. Oktober 2023 müssen die Lebensmittelhändler der Regierung vierteljährlich mitteilen, in welchem Ausmaß sie Lebensmittel weggeworfen haben. Unmengen an genussfähigen Waren landen jährlich in den Tonnen von SPAR, BILLA & Co.
Immer wieder sorgen Bilder von übervollen Mülleimern, die in der Nähe von Filialen der Lebensmittelhändler stehen, für Aufregung. Mehrfach wurde dokumentiert, wie viele noch essbare Lebensmittel dort landen, statt an Menschen weitergegeben zu werden, die sich das Essen für sich und ihre Kinder nicht mehr leisten können. Ein wichtiger Schritt also, dass staatlich erfasst wird, wie groß das Ausmaß der Verschwendung durch die Konzerne ist.
Verschwendung durch Systemwandel beenden
Klar ist aber auch, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, denn das Problem beginnt an der Wurzel. Statt Lebensmittel so teuer zu machen, dass viele sie sich gar nicht mehr leisten können, müsste man dafür sorgen, dass hochqualitative, heimische Lebensmittel von den Erzeugern direkt zu den Konsumierenden kommen. Genau darum drehten sich auch kürzlich die „Österreichischen Konsumdialoge: Lebensmittel“.
Neben den Supermärkten ist auch die Gastronomie ein großer Treiber der Verschwendung. Doch es gibt bereits Unternehmen, die zeigen, dass es anders geht. So hat etwa der Möbelriese XXXLutz, der in seinen Restaurants über 9 Millionen Menschen pro Jahr verköstigt, seine Abfälle auf ein absolutes Minimum reduziert. Möglich macht das eine exakte Planung und eine vorausschauende Gestaltung der Speisen.
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