Vor kurzem wurde der Welt-Ei-Tag begangen, eine gute Gelegenheit sich vor Augen zu führen, wie es um die Versorgung mit Eiern in Österreich bestellt ist. Grundsätzlich kann eine positive Bilanz gezogen werden, immerhin kann sich Österreich fast vollständig selbst mit Eiern versorgen. Und das auf höchstem Niveau, denn als einzigem Land in der gesamten Europäischen Union ist in Österreich die Käfighaltung bereits seit Jahren komplett verboten.
Das bedeutet aber leider nicht, dass keine Käfig-Eier mehr auf den Tellern bzw. in den Mägen der Menschen in Österreich landen. Denn Millionen Käfig-Eier werden jährlich ins Land gebracht, etwa in Form von Pulver oder als Flüssigware. Diese werden dann vor allem in der Gastronomie und Hotellerie sowie zur Erzeugung von Fertigprodukten verwendet, etwa Nudeln, Teig oder andere Waren, die Eier beinhalten.
Millionen Kilogramm jährlich
Als Konsumenten können wir das nicht erkennen, denn die Lebensmittelkennzeichnungs-Pflicht, die von vielen gefordert wird, wurde immer noch nicht umgesetzt. Weder in der Gastronomie noch im Supermarkt erfahren wir daher, woher die Eier stammen, die dort verwendet werden. Es gibt daher Schätzungen, dass jedes zweite Ei, das in Österreich in irgendeiner Form konsumiert wird, in Wahrheit aus dem Ausland stammt.
Die versteckte Tierqual lässt sich nur grob beziffern, die meisten Eier stammen jedoch aus Deutschland, den Niederlanden oder Polen. Über 18 Millionen Kilogramm sollen es jährlich sein. Gerade in Polen sind die grausamen Käfige aber vorherrschend, das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass in den Fertigprodukten aus dem Supermarkt oder der Eierspeis im Hotel das Elend der Hühner drinsteckt.
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